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Geschichte

Hwang Hui: Mensch und Politiker von Integrität

2012-05-24

<b>Hwang Hui</b>: Mensch und Politiker von Integrität
Prinzipientreue und Milde in einem

Zu Hwang Hui, dem Thema von heute, gibt es eine bezeichnende Anekdote. Eines Tages stritten sich zwei Dienstmädchen lautstark im Hof des Hauses von Hwang. Als eine daraufhin zu ihm lief und sich bei ihm über die andere beschwerte, antworte Hwang: „Ja, du hast recht, sie hat Schuld.“ Das wollte die andere nicht auf sich sitzen lassen, und als Hwang ihre Argumentation hörte, gab er auch ihr Recht. Seine Frau, die das mitbekommen hatte, schimpfte mit ihm und fragte, wie jemand mit so einer inkonsequenten Haltung nur das Land regieren könne. Doch diesmal gab Hwang nicht recht, sondern wies seine Frau zurecht. Auch die Bediensteten seien alle Kinder des Himmels, die auf der gleichen Erde lebten; er könne ihnen ja nicht nur mit Strenge begegnen. Die Hauptfigur in dieser Anekdote, Hwang Hui, war einer der größten Politikern der Joseon-Ära. Er ist bis heute für seine Prinzipientreue und unbeugsamen Überzeugungen bekannt, gleichzeitig war er aber als Führungspersönlichkeit auch von einer großen Liebe zu den Menschen und einer zutiefst humanistischen Einstellung geprägt.


Entscheidung für die Politik

Hwang Hui wurde 1363 während der späten Goryeo-Ära im heutigen Gaeseong geboren. Sein Vater war ein Provinzbeamter namens Hwang Gun-seo.

1389 bestand Hwang Hui die staatliche Beamtenprüfung und studierte anschließend an der höchsten Bildungseinrichtung Goryeos, der Akademie Seonggyungwan. Er träumte von einer Karriere als Gelehrter. Doch als Goryeo fiel, Yi Seong-gye die Macht übernahm und das neue Reich Joseon gründete, flüchtete Hwang mit einer Gruppe von hochrangigen Beamten in das Songak-Gebirge, wo sie sich in einem Tal namens Dumundong von der Welt zurückzogen.

Yi Seong-gye brauchte jedoch für den Aufbau seines neuen Königreiches junge und talentierte Menschen wie Hwang, und so bat er diesen darum, an seiner Seite für die neuen Machthaber zu arbeiten. Die anderen Beamten aus Goryeo rieten Hwang, das Angebot anzunehmen. Laut ihrer Argumentation wäre es zwar sehr loyal, wenn er mit ihnen in der Abgeschiedenheit bliebe und dort sterben würde. Genauso könnte er aber seine Loyalität beweisen, indem er hinausging und dem Volk diente, dass schließlich nichts für den politischen Machtwechsel konnte. Nach reiflicher Überlegung entschied sich Hwang, zurück in die Welt zu gehen und unter Yi Seong-gye als Beamter zu arbeiten.


Ein Politiker mit Überzeugungen und Prinzipien

Im Laufe seiner langen Karriere, die von da an begann, hatte Hwang Hui verschiedene Regierungsposten inne und leistete auf ihnen einen großen Beitrag zur Konsolidierung des neuen Reiches. So stärkte er die Verteidigung des Landes, gründete vier Forts und sechs Außenposten an der Nordgrenze und verbesserte die Landwirtschaft. Unter König Sejong diente er schließlich 18 Jahre lang als Staatskanzler. So widmete er sein ganzes Leben der Verbesserung der Lebensbedingungen für das Volk.

In all den Jahren als Politiker und Beamter verriet Hwang nie seine Überzeugungen und Prinzipien. Als der dritte König Joseons, König Taejong, anstelle seines ältesten Sohnes Yangnyeong seinen dritten Sohn, den späteren König Sejong, zum Kronprinzen ernennen wollte, protestierte Hwang nachdrücklich. Er betonte, dass der älteste Sohn der Erstgemahlin in der Thronfolge an erster Stelle stehen müsse. Hwang Hui war der Überzeugung, dass ein willkürlicher Umgang mit diesem Prinzip die mühevoll errichtete neue Dynastie ins Wanken bringen könnte und eine Gefahr für das Land bedeutete. Doch trotz dieser lobenswerten Motivation für seinen Widerstand zog er den Zorn von König Taejong auf sich und wurde ins Exil geschickt. Seine Unbeugsamkeit und Aufrichtigkeit brachte Hwang zwei Mal insgesamt vier Jahre im Exil ein.


Ein Führer mit Vorbildfunktion

Auch in seinen 18 Jahren als Staatskanzler lebte Hwang äußerst bescheiden in einem strohgedeckten Haus mit undichtem Dach, baute sein eigenes Gemüse an und besaß sein ganzes Leben lang nur eine Uniform.

Er führte auch ein neues System der Nachwuchsförderung ein, durch das talentierte Menschen unabhängig von ihrem Stand eine Chance erhielten. Eine der berühmtesten Persönlichkeiten, die dieses System hervorbrachte, war der größte Wissenschaftler der Joseon-Ära, Jang Yeong-sil. Er war als Sklave geboren worden und schaffte es dennoch bis auf einen hochrangigen Beamtenposten.

Eine spätere Beschreibung von Hwang Hui lautete folgendermaßen: „Hwang Hui war ein gütiger und umsichtiger Mensch. Als Minister hatte er einen guten Blick für die Dinge und war von großer Weisheit. Er war bescheiden in der Führung seines Haushaltes und trug Gefühle wie Freude oder Zorn nie nach außen. Bei der Diskussion von wichtigen Angelegenheiten war er immer fair und unparteiisch und versuchte, seinen Prinzipien zu folgen.“

So war Hwang ein von allen Seiten anerkannter und respektierter Beamter und Minister. Als er 1452 im Alter von 89 Jahren starb, herrschte Trauer im ganzen Land. Bis heute wird Hwang Hui als einer der größten Politiker in der Geschichte Koreas erinnert.

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