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Geschichte

Hong Beom-do: Lichtfigur im Guerillakrieg gegen die Japaner

2012-06-07

<b>Hong Beom-do</b>: Lichtfigur im Guerillakrieg gegen die Japaner
Der bewaffnete Kampf gegen den japanischen Einfluss

Nachdem Joseon 1910 durch Japan annektiert und damit die 500-jährige Geschichte des Reiches beendet wurde, flüchteten viele koreanische Widerstandskämpfer in die Mandschurei. Von dort wollten sie den bewaffneten Kampf gegen die Japaner weiterführen, bis die Unabhängigkeit ihres Landes wiedererlangt worden war. Während sie sich ihren Lebensunterhalt durch Feldbau sicherten, gründeten sie unter anderem die Sinheung-Militärschule, in der Unabhängigkeitskämpfer ausgebildet wurden. Außerdem lieferten sie sich immer wieder Kämpfe mit den Japanern, darunter auch die Schlachten von Cheongsanri und Bongodong. Unter den Kämpfern in der Mandschurei war auch Hong Beom-do, der als eine der bekanntesten Persönlichkeiten des bewaffneten Widerstandes gegen die japanische Kolonialherrschaft in die Geschichte einging.


Mit 15 als Trompeter zur Armee

Hong Beom-do wurde 1868 in Pyeongyang als Sohn eines armen Bauern geboren. Seine Mutter starb sieben Tage nach seiner Geburt, und auch seinen Vater verlor er jung – Hong war gerade einmal acht Jahre alt. Daraufhin wuchs er zunächst bei seinem Onkel auf, wo er auf dem Feld arbeitete, und verbrachte anschließend einige Zeit als Landarbeiter auf dem Gut eines reichen Landbesitzers. 1883, als er 15 Jahre alt war, gab er sich als zwei Jahre älter aus und trat in Pyeongyang als Trompeter in die Armee ein.

Drei Jahre leistete er seinen Dienst als Soldat, und in dieser Zeit erlebte er zum ersten Mal so etwas wie Stabilität in seinem Leben. Doch als er sah, wie seine Vorgesetzten immer mehr in Korruption und Misswirtschaft verwickelt wurden, desertierte er und wurde Jäger.


Der Beginn des Guerillakampfes

Im August 1885 wurde die damalige Kaiserin Myeongseong von einem japanischen Kommando innerhalb der Mauern des Gyeongbok-Palastes ermordet. Das Attentat löste in der Bevölkerung große Empörung aus, und überall im Land begannen Freiwillige, sich zu bewaffnen. Auch Hong Beom-do gehörte dazu. Noch im Jahr 1895 lauerte er auf dem Cheollyeong-Pass zwischen den Provinzen Gyeonggi, Gangwon und Hamgyeong japanischen Soldaten auf und tötete zehn von ihnen. Dabei wurden ihm die geographischen Kenntnisse und die Schießfertigkeiten zu Nutze, die er sich in seiner Zeit als Bergarbeiter und Jäger angeeignet hatte.

Gemeinsam mit zwölf Gleichgesinnten zog er anschließend nach Hakpo in der nördlichen Hamgyeong-Provinz und stieß bis 1897 im nördlichen Teil der Halbinsel wiederholt mit der japanischen Armee zusammen. Auch gegen Beamte und andere, die mit den Japanern kollaborierten, gingen er und seine Genossen vor.

Als die Japaner am 3. September 1907 den Befehl erließen, dass alle Waffen im Besitz von Koreanern eingezogen werden müssten, vesammelte Hong Kämpfer um sich, die dem nicht folgen wollten. Diese Guerillaarmee verübte daraufhin überall im Land erfolgreiche Überraschungsangriffe auf die japanische Armee, was Hong auch den Beinamen „der fliegende Hong Beom-do“ einbrachte.


Widerstandskampf in der Mandschurei

Als Joseon 1910 von Japan annektiert wurde, ging Hong in die Mandschurei und widmete sich dort ganz dem bewaffneten Kampf gegen die Japaner. Aufgrund seiner Aktivitäten in Joseon eilte ihm sein Ruf schon voraus, und er begann sofort damit, Kämpfer für den Widerstandskampf auszubilden. Nach der Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März 1919 übernahm er den Oberbefehl über die koreanische Unabhängigkeitsarmee und führte 400 Kämpfer unter sich zusammen. Mit ihnen erzielte er in Grenzorten wie Gapsan, Hyesan und Jaseong einige Überraschungserfolge gegen die Japaner.

Nachdem die Unabhängigkeitsarmee so in den nördlichen Regionen Koreas für einige Verluste bei der japanischen Armee gesorgt hatte, ging diese zum Gegenangriff über. Am 7. Juni 1920 griff sie eines der Hauptlager der Unabhängigkeitsarmee in Bongodong an. Doch die gerade einmal 700 Mann zählenden Widerstandskämpfer unter der Führung von Hong Beom-do überlisteten die Japaner. Sie lockten die Angreifer in die tiefe Schlucht von Bongodong, wo sie sie überfielen. Die Japaner zählten danach 150 Tote und 200 Verletzte, während die Koreaner kaum Verluste hatten und vielmehr 160 normale und drei Maschinengewehre erbeuten konnten. Die Schlacht war der größte Erfolg, den die Unabhängigkeitsarmee bis dahin erzielt hatte.

Auch aus den darauf folgenden Schlachten von Nodugu und Cheongsanri ging die Unabhängigkeitsarmee erfolgreich hervor. Bei der Schlacht von Cheongsanri spielte Hong noch eine tragende Rolle, indem er den General Kim Jwa-jin unterstützte.


Auf der Suche nach neuen Zielen in Russland

1921 ging er dann nach Alekseyewsk, dem heutigen Swobodny in der russisichen Provinz Oblast Amur, und baute dort mit Unterstützung der Lenin-Regierung eine Schule für Revolutionskämpfer auf. Doch schon bald wandten sich die Kommunisten von ihnen ab, und viele der dortigen koreanischen Unabhängigkeitskämpfer wurden ermordet oder gefangen genommen. Daraufhin widmete sich Hong Beom-do nur noch der Ausbildung des Nachwuches für die Unabhängigkeitsarmee. 1943, zwei Jahre vor der Befreiung Koreas, starb er in Sibirien. So war es ihm nicht vergönnt, die Verwirklichung seines Lebensziels, die Unabhängigkeit Koreas, noch mitzuerleben.

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