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2003: Zoll- und Einwanderungsbüro für den innerkoreanischen Transitverkehr öffnet

2018-09-06

Schritte zur Wiedervereinigung

ⓒ KBS News

Nach den zwei Runden des 21. innerkoreanischen Treffens zwischen getrennten Familien vom 20. bis zum 26. August in Nordkorea mussten die Teilnehmer durch die Zoll-, Einwanderungs- und Quarantäne-Stelle gehen. Die Südkoreaner erreichten den Treffpunkt am Kumgang-Gebirge über das sogenannte CIQ (Customs, Immigration and Quarantine) in Goseong in der östlichen Provinz Gangwon und kehrten darüber auch wieder zurück. Das CIQ ist seit der Öffnung 2003 für die Südkoreaner das Eingangstor nach Nordkorea. Der erste Leiter der Stelle war Kim Joong-tae vom Vereinigungsrat für Korea: 


Ich wurde am 20. November 2003 zum ersten Leiter des CIQ ernannt. Die Schaffung der Stelle war sehr bedeutungsvoll, weil es das erste staatliche Organ war, das den innerkoreanischen Grenzübergang für Personen, Güter und Fahrzeuge kontrollierte. Das Hauptquartier war das CIQ-Büro der Gyeongui-Linie im westlichen Abschnitt der militärischen Demarkationslinie. Im Osten befand sich das Donghae-CIQ. Als Chef beider Büros spürte ich eine große Verantwortung. Auch war ich stolz, zu sehen, wie sich der innerkoreanische Transitverkehr entwickelte. 


Die Gründung des CIQ geht auf ein Abkommen von 2000 zur Wiederherstellung der grenzüberschreitenden Gyeongui-Eisenbahnlinie zurück: 


Die Teilung Süd- und Nordkoreas brachte die Unterbrechung aller Eisenbahnstrecken und Straßen mit sich, die beide Seiten verbunden hatten. Mit einem Wort, die Verkehrsadern zwischen Süd- und Nordkorea wurden getrennt. Doch einen Monat nach dem innerkoreanischen Gipfeltreffen im Juni 2000 einigten sich beide Seiten auf die Wiederverbindung der Strecken. Im Juni 2003 fand die Grundsteinlegungszeremonie für den Kaesong-Industriekomplex statt, und im September desselben Jahres wechselte die Seetour zum Kumgang-Gebirge auf die Straße. Damit begann die Ära des Landtransits. Das Vereinigungsministerium gründete das CIQ offiziell am 20. November 2003 und die Öffnungsfeier fand am 24. Dezember statt. 


Vor der Öffnung des CIQ war der Grenzort Panmunjom praktisch der einzige Durchgang zwischen Süd- und Nordkorea. Das Gyeongui-CIQ-Büro kontrollierte dann seit 2003 die innerkoreanische Kommunikation sowie die Ein- und Ausreise. Das CIQ unterscheidet sich wegen seiner Funktion von der koreanischen Einwanderungsbehörde: 


Die koreanische Einwanderungsbehörde unter dem Justizministerium kennen die meisten Menschen aus eigener Erfahrung. Wegen der einzigartigen Natur der innerkoreanischen Beziehungen wurden dem CIQ ein anderer Name und andere Funktionen gegeben. Die Grundlage dafür kommt vom innerkoreanischen Grundlagenvertrag von 1991. Darin erkennen beide Koreas an, dass ihre Beziehungen nicht denen zwischen zwei Staaten entsprechen, sondern ein spezielles vorübergehendes Verhältnis auf dem Weg zur Wiedervereinigung darstellen. Der innerkoreanische Handel wird daher nicht als internationaler Handel behandelt, sondern als zollfreier innerstaatlicher Handel. Daher auch der spezielle Name CIQ. 


Mit der Fertigstellung des CIQ der Donghae-Linie war die Zollstelle vor der südlichen Grenzlinie an der demilitarisierten Zone seit 2006 voll betriebsfähig. Am 15. März wurde das Büro an der Gyeongui-Linie mit einem kabellosen Grenzübergang und einem logistischen Managementsystem ausgestattet, das auf das automatische Identifikationsverfahren RFID zurückgriff, um eine rasche Durchreise zu ermöglichen. Der Grund dafür war die zunehmende Zahl der Reisenden nach Nordkorea, die 2005 über 400.000 erreichte. Die Zahl der Fahrzeuge stieg auf mehr als 58.000:  


Unter denjenigen, die nach und von Nordkorea über das Gyeongui-CIQ reisten, befanden sich auch Personen, die in den Kaesong-Industriepark hinein mussten, sowie solche, die Rohmaterialien nach und Fertigprodukte aus Kaesong transportierten. 


Das CIQ passierten auch Touristen, die zum Kumgang-Gebirge fuhren. Auch führten Düngemittel- und Reistransporte sowie Aggregattransporte von Unternehmen aus Nordkorea dadurch. Bis 2012 stieg die Zahl der Personen, die durch das CIQ gingen, eine Million. Im Jahr 2007 hatte der damalige südkoreanische Präsident Roh Moo-hyun das CIQ auf dem Weg zum zweiten innerkoreanischen Gipfeltreffen in Pjöngjang durchschritten. Im östlichen Abschnitt stieg bis 2006 die Zahl der Personen, die wegen der Kumgang-Touren durch das Donghae-CIQ mussten, 1,55 Millionen. Doch 2008 gab es einen folgenreichen Zwischenfall, bei dem eine südkoreanische Touristin von einem nordkoreanischen Soldaten erschossen wurde. Das CIQ wurde vorerst geschlossen. Seit der Schließung des Kaesong-Industrieparks 2016 war das CIQ dann nicht mehr das alte. Das CIQ wurde erneut in diesem Jahr bekannt, als nordkoreanische Athleten für die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang nach Südkorea kamen. Das freute besonders Herr Kim: 


Sollte der Atomstreit mit Nordkorea gelöst und die Sanktionen gegen das Land aufgehoben werden, werden sich die innerkoreanischen Beziehungen, inklusive des Betriebs des Kaesong-Industrieparks und der Kumgang-Touren, normalisieren. Wenn das passiert, wird das CIQ auch wieder seine ursprüngliche  Aufgabe als Tor für innerkoreanische Reisen und Vorposten der Wiedervereinigung erfüllen.

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