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Südkorea feiert 60-jähriges Bestehen der Elektronikindustrie

2019-10-08

Nachrichten

ⓒYONHAP News

1959 gilt als das Geburtsjahr der südkoreanischen Elektronikindustrie. Damals wurde die Produktion der ersten Röhrenradios in Südkorea aufgenommen. In den Trümmern des Koreakriegs wurde damit ein erster hoffnungsvoller Schritt gemacht, der später dazu führen sollte, dass die Elektronikindustrie eine wichtige Schlüsselindustrie für den Wiederaufbau wurde. In den letzten 60 Jahren hat sich diese Hoffnung mehr als erfüllt, denn die Elektronikindustrie entwickelte sich zur Triebfeder der gesamten südkoreanischen Wirtschaft. Sie macht heute ein Drittel der Ausfuhren des Landes aus. Viele hochmoderne IKT-Produkte aus Südkorea führen den Weltmarkt an. In Südkorea hat die Elektronikindustrie den größten Anteil an der gesamten Produktion und Beschäftigung und ist somit eine tragende Säule der Volkswirtschaft.


Das Unternehmen Goldstar, das heute LG Electronics heißt, entwickelte im Jahr 1959 das erste einheimische Röhrenradio. Goldstar wurde 1958 als erstes Unternehmen in der Verbraucherelektronikindustrie Südkoreas gegründet. Im Jahr 1962 exportierte die Firma 62 Radiogeräte in die USA. Es war der erste Export koreanischer Haushaltsgeräte und er ist daher von großer Bedeutung.


Die Elektronikindustrie entwickelte sich dank der aktiven Förderung durch die Regierung von Präsident Park Chung-hee rasant. Die Förderung soll angesichts der guten Fingerfertigkeit der Koreaner beschlossen worden sein. Die Elektronikindustrie erfordert nämlich Präzision und war damals noch arbeitsintensiv.


Im Jahr 1969 wurde die Korea Electronics Show, die erste Messe der Elektronikindustrie in Südkorea, eingeführt. Die erste Veranstaltung fand in einem großen Gewerbegebäude in Seoul statt, da es damals keine ordentliche Ausstellungs- und Tagungseinrichtung in dem Land gab. Die Korea Electronics Show entwickelte sich inzwischen zu einer internationalen Messe der Elektronikindustrie und findet dieses Jahr zum 50. Mal statt. Daran werden 750 Unternehmen aus dem In- und Ausland teilnehmen, es werden etwa 2.000 Messestände aufgebaut. Im Jahr 1969 wurde zudem in Gumi in der Provinz Nord-Gyeonggsang der erste Spatenstich für den ersten nationalen Industriekomplex gemacht, in dessen Zentrum die Elektronikindustrie liegt.


Die koreanische Elektronikindustrie wuchs so rapide, dass Südkorea Japan überholen konnte, das in der Verbraucherelektronik lange an der Weltspitze gelegen hatte. Südkorea wurde dann in der Ära der Informations- und Kommunikationstechnoloige, unter anderem in der Halbleiterbranche, Weltmarktführer. Die Elektronikindustrie wurde zum größten und wichtigsten Industriezweig des Landes. Mit Stand vom vergangenen Jahr entfallen 175 Billionen Won (146 Milliarden Dollar) des nominalen Bruttoinlandsprodukts auf die Elektronikindustrie. Sie trägt zu 30,8 Prozent zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts bei und macht 36 Prozent des gesamten Exportvolumens des Landes aus. Seit 1988 führt diese Branche die südkoreanische Exportindustrie ununterbrochen an.


Der Ruhm der Vergangenheit verspricht jedoch nicht unbedingt eine helle Zukunft. Die koreanische Elektronikindustrie ist mit neuen Herausforderungen konfrontiert, wie die zu starke Konzentration auf den Halbleiterbereich und die Abhängigkeit von der Versorgung mit Teilen und Materialien. Ein Wandel ist daher dringend erforderlich, entsprechend den großen Veränderungen der Ära der vierten industriellen Revolution. Demnach legte die Elektronikindustrie anlässlich ihres 60-jährigen Bestehens Maßnahmen für die Koexistenz und Kooperation vor. Sie sehen Aufgaben vor, um eine komponenten-orientierte Innovation der Industriestruktur, die Innovation der Elektronikherstellung sowie die Weiterentwicklung der Elektronikindustrie gemäß der Ära von Big Data und künstlicher Intelligenz zu verwirklichen. Auf deren Grundlage sollen die Regierung und die Industrie kooperieren, um technologische Selbstständigkeit und eine Renaissance der herstellenden Industrie zu erzielen, heißt es.

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