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Proteste gegen Schließung von Ausstellung in Japan zu Trostfrauen

2019-08-10

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Nach der Schließung einer Ausstellung in Japan, die sich thematisch mit den koreanischen Sexsklavinnen japanischer Militärbordelle beschäftigte, hat sich internationaler Protest geregt.


Am Sonntag letzter Woche versperrten die Organisatoren in Nagoya den Eingang zu der Ausstellung „Nach der Meinungsfreiheit“, die als Nebenschau der Kunst-Triennale von Aichi gedacht war.


Die Rahmen-Ausstellung zeigte mehrere Objekte, die wegen einer Zensur und aus anderen Gründen in Japan bisher nicht gezeigt werden konnten. Anlass für die Schließung der Veranstaltung war die Statue eines Mädchens, das die Opfer japanischer Sexsklaverei im Zweiten Weltkrieg symbolisierte. Wegen Protesten und Terrordrohungen von Rechtsextremisten und rechtspopulistischen Politikern verkündete der Gouverneur von Aichi, Hideaki Omura, schon nach drei Tagen die Schließung.


Koreanische Teilnehmer der Triennale zogen aus Protest ihre Werke zurück. Sie sind der Meinung, die Veranstalter hätten sich dem Druck der Regierung und den Drohungen der rechtsextremistischen Kräfte gebeugt. 72 ausländische Künstler veröffentlichten eine Erklärung, in der sie die Einmischungen durch Politiker aufs Schärfste verurteilen. Künstler und Frauenrechtsaktvisten weltweit veröffentlichen auf sozialen Netzwerken Fotos von sich in einer Pose, die an die Mädchenstatue erinnert, d.h. barfuß auf einem Stuhl sitzend und nach vorne schauend.


Der Vorfall zeigt, dass Japans Vergeltung für Gerichtsurteile zur Entschädigung von koreanischen Zwangsarbeitern, über Handelsrestriktionen hinaus, in den Kulturbereich eindringt. Er zeigt außerdem, dass auch in Japan die Meinungsfreiheit unter Druck gerät.

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