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Kultur

Gwanghwamun-Tor im Umbau

2006-12-05

Gwanghwamun-Tor im Umbau
Das Gwanghwamun-Tor, das Haupttor des Gyeongbok-Königspalastes und ein Symbol der Stadt Seoul, wird seit gestern umgebaut. Der Torturm, der 1968 unter Präsident Park Chung-hee aus Beton neu aufgebaut wurde, wird abgerissen und bis Ende 2009 durch einen Torturm in seiner ursprünglichen Form wie zur Zeit König Gojongs ersetzt. Die Wiederherstellung des Gwanghwamun-Tors stellt den letzten Teil des ersten, 1990 begonnenen Projektes zur Restauration des Gyeongbok-Königspalastes dar. Sie hat auch Bedeutung als erstes Beispiel für die Umgestaltung des Stadtzentrums nach historischen Gesichtspunkten.

Den Kern der Restauration des Gwanghwamun-Tors ist die Richtigstellung des gegenwärtigen, von der Richtungsachse des Palastes abweichenden Standorts des Tors. Das Tor wird vom gegenwärtigen Standort 10,9 Meter nach Westen und 14,5 Meter nach Süden verlegt. Dabei wird der Winkel des Bauwerks um etwa 5,6 Grad nach Südwesten gedreht. Der neue Standort liegt etwa auf der dritten und vierten Fahrspur der jetzigen großen Straße vor dem Tor. Das Gwanghwamun-Tor lag bei seinem Wiederaufbau im Jahr 1865 auf der selben Achse wie der Gyeongbok-Palast und war nach Südsüdwesten gerichtet. Bei seiner Restauration im Jahr 1968 bekam das Tor seinen gegenwärtigen, falschen Standort, damit es auf der selben Achse wie das alte Regierungsgebäude stand, das zur Zeit der japanischen Kolonialherrschaft als das Gebäude des Generalstatthalters direkt vor dem Gyeongbok-Palast etwas schräg zum Palast errichtet wurde. Das Kulturgüteramt wird nach Beratungen mit der Stadt Seoul im Sommer nächsten Jahres die Restauration des Tors auf seinem ursprünglichen Standort in Angriff nehmen. Bis dahin wird das herkömmliche Tor stufenweise abgerissen.

Beim Abrißprozeß werden der 7.800 Tonnen schwere Torturm aus Beton mit einer Höhe von 18,93 Metern und einer Länge von 23,8 Metern sowie der Beton, mit dem der Unterbaus des Tors gefüllt ist, in 200 bis 300 Stücke zerteilt.

Der Torturm aus Beton wird später durch einen aus Kiefernholz ersetzt. Eingesetzt werden dafür 190.000 Stücke Holz mit der traditionellen koreanischen Masseinheit Jae. Ein Jae entspricht einem Stück Holz, das 3 cm lang, 3 cm breit und 3,6 cm hoch ist. Das Gesamtgewicht beträgt fast 400 Tonnen. Grundsätzlich will man für den Turm nur koreanisches Kiefernholz verwenden.

Beim unteren Teil des Tors unterhalb des Torturms, wo es die drei gewölbten Tore gibt, werden für die Außenwand die herkömmlichen Granitblöcke wiederverwertet. Jedoch wird die Wand innen entsprechend der traditionellen Architektur mit weicher Masse aus ungelöschtem Kalk gefüllt.

Das wiederhergestellte Tor wird voraussichtlich im Frühjahr 2009 fertiggestellt. Für die Bemalung des Bauwerks mit traditionellen koreanischen Mustern und Farben wird man zusätzlich 5 bis 6 Monate brauchen.

Auch die große Sejongno-Straße senkrecht zum Gwanghwamun-Tor liegt etwas schräg zur Richtungsachse des Palastes. Denn in der Zeit der japanischen Kolonialherrschaft hatte man die Straße entsprechend der Achsenlinie des Gebäudes des Generalstatthalters erweitert. Deshalb kann das restaurierte Tor etwas schräg nach Osten sehen, wenn man es von der Sejongno-Straße aus betrachtet. Das Kulturgüteramt und die Stadt Seoul sind dabei, nach einer Lösung dafür zu suchen. Die Stadt Seoul arbeitet im Rahmen der Errichtung eines Fußgängerplatzes vor dem Tor verschiedene Pläne aus, um die Achsenlinie des restaurierten Gwanghwamun-Tors und die der Sejongno-Straße in Einklang zu bringen. Die Stadt will durch Umfragen und öffentliche Anhörungen noch dieses Jahr über einen endgültigen Plan entscheiden.

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