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Kultur

Moderne Gugak-Gruppen

#Musik verbindet l 2020-11-11

Musik verbindet


Kennen Sie die Werbevideos aus der Reihe „Feel the Rhythm of Korea?“, die von der koreanischen Zentrale für Tourismus auf YouTube veröffentlicht wurde? Dieses Videos zeigen bekannte Touristenattraktionen des Landes und werden dabei mit Musik und Tänzen begleitet. Die ungewöhnliche Choreografie der Tänze der Ambiguous Dance Company und die unkonventionelle Musik der Leenalchi Band faszinieren und statten die Werbevideos mit einem gewissen Suchtfaktor aus. Vor einigen Jahren zog bereits die Band SsingSsing mit ihrem originellen Sound und Aussehen ein internationales Publikum in den Bann. Die Band wurde von der Sängerin Lee Hee-moon, bekannt für ihre Darbietung von Volksliedern aus Gyeonggido, angeführt. 2018 wurde die Gruppe jedoch aufgelöst. Später gründete das einstige Bandmitglied Jang Young-gyu mit anderen Pansori-Sängern die Leenalchi Band. Ihre Pansori-Musik gilt als hip und wird sogar in den Clubs gespielt. Und zu ihrer Musik tanzt auch die Ambiguous Dance Company, deren ungewöhnlichen Choreografie die jüngere Generation anzieht. 


Der Name Leenalchi mag für viele ungewöhnlich klingen, doch Lee Nal-chi war tatsächlich der Name eines renommierten Pansori-Sängers in den 1800er Jahren. Sein wirklicher Name war Lee Gyeong-suk이경숙. Bekannt wurde er allerdings unter seinem Spitznamen „Nalchi“, was fliegender Fisch bedeutet. Diesen Spitznamen erhielt er, weil seine wendige Akrobatik auf den hohen Seilen an einen fliegenden Fisch erinnerte. In der Vergangenheit waren einige Seiltänzer auch bekannt dafür, Pansori-Stücke zu singen, während sie auf dem Seil ihre Kunststücke vorführten. Und auch Lee Gyeong-suk kombinierte Pansori mit Seiltanz, am Ende schaffte er es jedoch, sich einen Namen als rein professioneller Pansori-Sänger zu machen. Seine Spezialität war das „Vogellied“ und die Vögel sollen sich um ihn geschart haben, als er es sang. Die Band wählte nun den Namen Leenalchi für ihre Gruppe aus, um danach zu streben, ihre Stücke so energievoll und eindringlich zu singen, wie es der renommierte Sänger getan hatte. Auch heute halten nicht wenige Koreaner die traditionelle Musik für zu schwierig oder zu langweilig. Deshalb arbeiten die jungen Musiker hart daran, an diesem Voruteil zu rütteln und zu zeigen, wie aufregend traditionelle koreanische Musik sein kann. 


Die Stücke „Der Tiger kommt“ sowie „Lied vom buddhistischen Mönch“ zeigen, wie sich der Rhythmus in den koreanischen Liedern unterscheiden kann. Wenn eine wichtige Figur in einem Pansori auftaucht, so war es üblich, dies durch einen bestimmten Rhythmus zu kennzeichnen. Dabei handelt es sich um das Eotmori엇모리, ein asymmetrischer sowie schneller Rhythmus. Eine weitere moderne Gugak-Gruppe ist Akdan Gwangchil악단광칠, auch bekannt als ADG7. Zu ihrem Repertoire gehört das ebenso rhythmisch ausgefallene Stück „Noza Noza“노자노자. Bei den bisher vorgestellten Liedern kamen westliche Instrumente zum Einsatz, doch ADG7 spielen nur auf traditionellen koreanischen Instrumenten, um ihren ganz eigenen Sound zu produzieren. „Noza Noza“ stammt aus dem zweiten Album von ADG7, das in diesem Jahr herauskam. Mit seiner psychedelischen Stimmung mag das Stück nicht vollständig wie ein traditionelles koreanischen Volkslied klingen, doch sein Text übermittelt sehr gut die typischen koreanischen Gefühle, die in so vielen koreanischen Volksliedern gefunden werden können. So heißt es dort: „Träge, träge, träge, wichtig ist das Alter im Herzen, das Alter in der Seele sowie das Wissen, wie man tanzt.“ 


Musik 

  1. „Der Tiger kommt“, dargeboten von der Leenalchi Band 범 내려온다 / 이날치 밴드
  2. „Lied vom buddhistischen Mönch“, dargeboten von Kim Yul-hee, NST und The Soul Sauce 중타령 / 소리 김율희, 연주 노선택과 소울소스
  3. „Noza Noza“, gesungen von ADG7 노자 노자 / 악단광칠

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