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Kultur

Bang Min-ho : „Samsugapsan“ (2015)

2024-01-16

ⓒ Getty Images Bank
„Ins Hinterland zu gehen bedeutet nicht, von der Welt besiegt zu werden. Es bedeutet, die Welt zu verlassen, weil sie schmutzig ist“, hatte Seok vor langer Zeit einmal geschrieben. 
Als er Pjöngjang verließ und den weiten Weg zurücklegte, dachte er immer wieder darüber nach. Ins Hinterland zu gehen bedeutet nicht, die Welt zu verlieren, sondern die Welt wegzuwerfen, weil sie so schmutzig ist.


Die Schaukel trug sie hoch in die Luft. Sie richtete sich mühelos auf der Schaukel auf, wobei das Tablett mit den Weingläsern immer noch auf der Messerklinge stand. 
Bevor irgendjemand begriffen hatte, wie sie es geschafft hatte, hing sie kopfüber in der Luft. Und noch immer balancierte sie das Tablett mit den Weingläsern auf der Klinge, die sie zwischen den Lippen hielt.
Seok befürchtete, dass ihr Auftritt von den Zuschauern gestört werden könnte. Aber sie schien unbeeindruckt. Aufrecht auf der Schaukel stehend, glitt sie in völliger Leichtigkeit durch die Luft. 
In diesem Moment schoss Seok ein Gedanke durch den Kopf. 
Niemand konnte in ihre Welt eindringen, solange ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Messerspitze gerichtet war. Wenn sie sich mitten in diesem erstaunlichen Akt befand, konnte keine übermächtige Kraft ihren Geist stören. Weder eine Person noch ein Ding kann einen Menschen bis zum Ende vollständig zurückhalten. So sollte der Mensch leben. 



Bang Min-ho (*1965): „Samsugapsan“ (2015)

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