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Geschichte

Gojong – Herrscher des koreanischen Reiches

2010-11-12

König Gojong
Im Jahr 1907 versuchte das koreanische Reich auf Weisung von König Gojong, an der damaligen internationalen Haager Friedenskonferenz teilzunehmen. Doch Joseons Gesandten wurde der Zutritt versperrt. Nach mehr als einem Jahrhundert richtet der einstige Tigerstaat Südkorea in dieser Woche den G20-Gipfel der wichtigsten Volkswirtschaften aus. Hat sich der Traum von König Gojong erfüllt, wonach Korea einmal eine wichtige Rolle in der internationalen Arena spielen sollte?

Ein unglücklicher oder zivilisierter Monarch?
Gojong war der letzte König der Joseon-Dynastie und der erste Herrscher des Koreanischen Reiches. Seine Hinterlassenschaft sorgt noch heute für Diskussionen. Gojong wurde 1852 als zweiter Sohn des Regenten Hongseon Daewongun geboren. Im Alter von zwölf Jahren bestieg er schon den Thron. Doch sein Vater führte die Amtsgeschäfte bis 1873, als Gojong das Erwachsenenalter erreichte. Viele sehen Gojong als machtlosen König, weil es eigentlich seine Frau, Königin Myeongseong war, die die Staatspolitik unter ihre Kontrolle brachte. Seit der Ankunft von Franzosen 1866 und einer US-Expedition 1871 wurde Korea nach außen hin immer stärker verwundbar. Besonders Japan, China und Russland wollten Joseon kontrollieren. Im Jahr 1894 gab es einen Bauernaufstand im Reich. Im darauffolgenden Jahr wurde Myeongseong von den Japanern ermordet. Gojong stand im Zentrum einer tumultuösen Zeit, obwohl er oft machtlos war.

Aber er bemühte sich um die Modernisierung seines Reiches. 1884 setzte er beispielsweise Reformen zur Gründung öffentlicher Schulen durch. Nach dem Tod der Königin flüchtete er sich sich für ein Jahr in das russische Konsulat. 1897 kehrte in den Königspalast zurück und rief das Koreanische Reich aus, um die Unabhänigigkeit von ausländischer Intervention zu bekräftigen. Doch 1904 siegte Japan im Krieg gegen Russland und zwang dem koreanischen Reich ein Protektoratsabkommen auf. Das Reich verlor seine diplomatischen Rechte.

Die koreanischen Gesandten in Den Haag
Im April 1907 entsandte Gojong geheim drei Gesandte nach Den Haag. Er wollte bei der Haager Friedenskonferenz um internationale Hilfe für die Bemühungen seines Reiches bitten, die Unabhänigigkeit wiederzuerlangen. Doch weil das koreanische Reich keine diplomatischen Rechte genoss, wurde den Gesandten der Zugang verwehrt. Die 45 teilnehmenden Mächte sahen damals in Korea ein machtloses Land. Gojong wurde schließlich gezwungen, abzudanken. Den Rest seines Lebens verbrachte er gefangen hinter den Mauern des Deoksu-Palastes. Er starb im Januar 1919. Sein plötzlicher Tod löste Spekulationen aus, dass er von den Japanern vergiftet worden sei. Der Tod hatte auch einen großen Einfluss auf die Unabhänigigkeitsbewegung vom 1. März desselben Jahres.

Der Wunsch des Königs
Der erste Zweck der Diplomatie des Koreanischen Reiches war es, die Souveränität des Landes zu schützen. Doch das Reich hatte wenig Macht und fiel letzlich dem Imperialismus Japans zum Opfer. Doch ohne Zweifel hatte das Koreanische Reich in den 13 Jahren seines Bestehens die ersten Schritte zur Modernisierung des Landes unternommen. Verschiedene Produkte und Ideen der westlichen Welt wurden eingeführt, darunter auch die Eigentumsrechte, Medizin, der Postdienst, Architektur und die Eisenbahn. Historiker haben erst kürzlich eine Reihe von Materialien gefunden, die beweisen, dass sich Gojong für die Modernisierung seines Reiches stark machte und dass ihm dafür eine große Wertschätzung gebührt.




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