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Geschichte

Park Su-geun: Ein Lieblingsmaler der Koreaner

2013-08-29

<strong>Park Su-geun:</strong> Ein Lieblingsmaler der Koreaner
Sechs Frauen sitzen am Ufer eines Baches, alleine oder in kleinen Gruppen, und waschen ihre Wäsche im Flusslauf. Eine hat ein weißes Tuch um den Kopf gewickelt, an den Füßen einer anderen sind schwarze Gummischuhe zu sehen. Dieses Gemälde mit dem Titel "Der Waschplatz" stammt von Park Su-geun, einem koreanischen Vertreter der westlichen Malerei, und wird derzeit als das teuerste Gemälde in Korea geführt. Park Su-geun ist einer der bekanntesten koreanischen Künstler der Moderne, und seine Bilder werden vor allem dafür geschätzt, dass sie die Bescheidenheit und Schönheit der einfachen Menschen in Vollendung auf der Leinwand wiedergeben. Sein Leben und Wirken sind in dieser Ausgabe unser Thema.

Eine schwierige Kindheit

Heute sind Parks Gemälde viel wert, doch zu Lebzeiten war er arm, wie so viele andere Künstler auch. Park Su-geun wurde im Februar 1914 in Yanggu in der Gangwon-Provinz geboren. Er war der einzige Sohn einer wohlhabenden Familie. Als er sieben Jahre alt war, ging jedoch das Minengeschäft seines Vaters bankrott, und die Familie geriet in finanzielle Schwierigkeiten. Park konnte daraufhin zwar die Grundschule besuchen, doch für die weiterführende Schule reichte das Geld nicht mehr. Der Junge, der als Kind schon gerne malte, musste daraufhin seinen Traum von einem Kunststudium in Japan aufgeben.

1932, als er 18 Jahre alt war, gewann Park erstmals einen Preis für eines seiner Gemälde. Es war ein Aquarell mit dem Titel "Der Frühling kommt". Auch sein Vater, der bis dahin nicht besonders begeistert von der Malerei seines Sohnes gewesen war, änderte daraufhin seine Einstellung. Park verdiente in den kommenden Jahren zwar seinen Lebensunterhalt mit körperlicher Arbeit auf Baustellen, konnte aber weiter malen und gewann jedes Jahr weitere Kunstpreise.

Anerkennung im Ausland

Im Februar 1939 heiratete Park seine langjährige Partnerin Kim Bok-sun. Auch wenn sie immer noch arm waren, konnte er dank der Unterstützung und dem sorgfältigen Haushalten seiner Frau weiter seiner Kunst nachgehen.

Als dann 1950 der Koreakrieg ausbrach, hatte Park jedoch Schwierigkeiten, Käufer für seine Bilder zu finden. Ein Bekannte vermittelte ihm daraufhin eine Arbeit als Porträtmaler auf einer Basis der US-Armee. Mit den Einnahmen aus den Porträts konnte Park genug Geld verdienen, um ein Haus zu kaufen. Doch dem Künstler in ihm ging es emotional immer schlechter. Er war frustriert damit, dass er nicht das malen konnte, was er für wahre Kunst hielt. Schließlich wandelte Park einen Raum in dem neuen Haus in ein Atelier um, in dem er sich seiner Malerei hingab. Und nach und nach begannen immer mehr US-Soldaten und andere Menschen aus dem Westen, sich für seine Bilder zu interessieren.

Das Jahr 1956 war ein gutes für Park Su-geun: Im Mai gewann eines seiner Gemälde einen Preis bei der Nationalen Kunstausstellung in Korea, und er durfte seine Werke in einer neu eröffneten Galerie im bekannten Bando-Hotel ausstellen. Doch als er im folgenden Jahr wieder eines seiner Meisterwerke, "Drei Frauen", bei der Nationalen Kunstausstellung einreichte, wurde es von der Jury abgelehnt. Während er unter ausländischen Kunstliebhabern, die ihn als den koreanischsten aller Maler wahrnahmen, immer mehr Anerkennung fand, wurde er von der koreanischen Kunstszene verschmäht. Aus diesem Grund befinden sich noch heute die meisten seiner Werke aus den 1960ern im Besitz von Menschen aus dem Westen.

1958 reichte Park ein Gemälde bei einer Kunstausstellung in San Francisco ein, blieb aber der Nationalen Kunstausstellung in seiner Heimat fern. Für die Organisatoren der Ausstellung war dies eine Blamage, und im Nachhinein wurde Park als sogenannter "Empfohlener Künstler" ins Programm der Veranstaltung aufgenommen. Erst mehrere Jahre später wurde er schließlich in die Jury der Nationalen Kunstausstellung berufen.

Einzigartige Porträts des Lebens der Koreaner

Parks Bilder zeichnen sich vor allem durch ihren einzigartigen Stil aus. Der Maler war nie in den Genuss eines regulären Kunstunterrichtes in Japan oder Europa gekommen, und er war auch kein Schüler eines anderen großen Künstlers. So konnte er eine ganz eigene und unvergleichliche Bildsprache finden. Leider starb er im jungen Alter von 51 Jahren an Leberzirrhose. Viele waren bestürzt über den frühen Tod dieses großen Künstlers, der mit mehr Zeit wohl noch viele wertvolle Kunstwerke geschaffen hätte.

Heute lieben die Koreaner Park dafür, dass er in seinen Bildern das Leben der einfachen Menschen abbildete. Seine Bilder sind inzwischen ein Vielfaches dessen wert, was für die Werke der etablierten Künstler gezahlt wird, die zu Lebzeiten auf ihn herabgeschaut hatten. Und so ist er heute auch ein großes Vorbild für die vielen Künstler, die sich wie er trotz widriger Bedingungen ganz ihrer Kunst verschreiben.




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