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Geschichte

Heo Gyun: Autor des ersten Romans in koreanischer Schrift

2013-09-19

<strong>Heo Gyun:</strong> Autor des ersten Romans in koreanischer Schrift
Heo Gyun war Gelehrter und Beamter in der mittleren Joseon-Ära, der erste koreanische Anhänger des chinesischen neokonfuzianischen Philosophen Wang Yangming, und ein literarisches Genie. Heute ist er vor allem als Autor des sozialkritischen Romans "Die Geschichte von Hong Gil-dong" bekannt, der als eines der wichtigsten literarischen Werke der Joseon-Ära gilt und der erste Roman war, der ganz in der koreanischen Schrift Hangeul geschrieben wurde. Heo führte das Leben eines Freigeistes und vertrat auch in seinen philosophischen Texten häufig unkonventionelle Ideen. Sein turbulentes Leben soll heute unser Thema sein.

Spross einer bekannten Politikerfamilie
Heo Gyun wurde in eine der bekanntesten Familien der damaligen Zeit hineingeboren. Sein Vater Heo Yeop war ebenfalls Gelehrter im Regierungsdienst. Sein Pseudonym Chodang ist heute im Namen des Chodang-Tofus verewigt, einer berühmten Spezialität der Stadt Gangneung. Heo Gyuns älterer Bruder diente als Minister für Personal und Verteidigung, seine ältere Schwester war die bekannte Dichterin Heo Nanseolheon.

In den "Überarbeiteten Annalen des König Seonjo", welche die Regierungszeit des 14. Herrschers der Joseon-Dynastie beschreiben, wird Heos Familie wie folgt beschrieben. "Heo Yeops drei Söhne Seong, Bong und Gyun sowie seine Schwiegersöhne U Seong-jeon und Kim Seong-rip dienten alle als gelehrte Beamte in der Regierung und halfen einander durch einen unablässigen geistigen Austausch, sich stetig weiterzuentwickeln. Der Heo-Klan galt daher als die erfolgreichste Politikerfamilie ihrer Zeit."


Das turbulente Leben eines Freigeistes
Heo Gyun begann seine politische Karriere im Jahr 1594, als er die höchste Beamtenprüfung bestand. Er stieg bis zum Gouverneur der Hwanghae-Provinz auf, wurde aber bald entlassen. Ihm wurde vorgeworfen, seine Anhänger und sogar Kurtisanen aus der Hauptstadt mitgebracht zu haben, nach Gutdünken geschaltet und gewaltet zu haben und ständig Gefallen in Anspruch genommen zu haben.

Heo war ein Freigeist. Er war dem Buddhismus zugeneigt und verkehrte mit einer Reihe von buddhistischen Mönchen. Er gab sich auch vorzugsweise mit Kindern von Konkubinen ab, anstatt die Gesellschaft von legitimen Sprösslingen zu suchen. So suchte er die Nähe von Menschen, die in der damaligen Zeit aufgrund ihres Hintergrundes scharfen gesellschaftlichen Restriktionen ausgesetzt waren. Nicht zuletzt unterhielt er enge Beziehungen mit verschiedenen Gisaeng, also Unterhaltungsdamen. Als eine besonders geliebte Gisaeng mit dem Namen Maechang starb, schrieb er sogar ein Trauergedicht für sie.

"Die Geschichte von Hong Gil-dong"
Heo Gyuns Meisterwerk, "Die Geschichte von Hong Gil-dong", nimmt als erster Roman, der je vollständig in der koreanischen Schrift Hangeul geschrieben wurde, eine besondere Stellung in der koreanischen Literaturgeschichte ein. Der Roman spiegelte das Leben und die Gedankenwelt des Autors wider.

Auch andere Werke sind dazu geeignet, die Ansichten Heo Gyuns nachzuvollziehen. In einer Anthologie mit dem Titel "Seongsobu bugo" ist ein Kapitel mit dem Titel "Die Theorie des Lernens" enthalten, in der Zweck und Wahrheit des Lernens diskutiert wird. In einem anderen Abschnitt, der "Theorie der Verteidigung", betont Heo die Notwendigkeit eines systematischen Aufbaus des Militärs, um so die nationale Verteidigung zu verbessern.

In Yujaeron, der "Theorie der vergessenen Talente", stellt Heo die These auf, dass der Himmel einzelnen Menschen besondere Talente gegeben habe, damit diese zum Wohle aller genutzt würden. Solchen Menschen die Möglichkeit zur Entfaltung zu verweigern, sei daher ein Akt gegen den Willen des Himmels. Mit dieser These brachte Heo seine Frustration mit der gesellschaftlichen Realität zum Ausdruck, in der begabte Menschen lediglich aufgrund ihrer Abstammung als Kinder von Nebenfrauen oder wiederverheirateten Müttern der Zugang zu höheren Berufen verbaut war. "Die Theorie der vernachlässigten Talente" soll Heos Ansichten am getreuesten wiedergegeben haben.

Ein tragischer Tod
1618, im zehnten Jahr der Herrschaft von König Gwanghaegun, wurde Heo Gyun schließlich im Changdeok-Palast der Prozess gemacht. Ihm wurde vorgeworfen, ein Komplott geschmiedet zu haben, durch das er Prinz Yeongchang, den Sohn von König Seonjo, auf den Thron setzen wollte. Heo weigerte sich bis zum Ende, diese Vorwürfe einzugestehen, wurde aber dennoch hingerichtet. Im "Tagebuch des Gwanghaegun" war später zu lesen, dass Mitglieder der machthabenden Faktion am Hofe die Vorwürfe inszeniert hatten, um Heo Gyon loszuwerden. So nahm das Leben dieses Freigeistes ein tragisches Ende, doch dank seines Romans "Die Geschichte von Hong Gil-dong" ist er bis heute nicht vergessen.

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