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Hintergrund

Zweiter Fall der Afrikanischen Schweinepest in Südkorea gemeldet

2019-09-18

Nachrichten

ⓒYONHAP News

In Südkorea ist bereits der zweite Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nachgewiesen worden. Die Seuche droht sich nun auf weitere Teile des Landes auszubreiten. Der Zuchtbetrieb in Yeoncheon, wo der zweite ASP-Fall bestätigt wurde, ist lediglich 50 Kilometer von dem Schweinehof in Paju entfernt, wo der erste Fall nachgewiesen worden war.


Die Afrikanische Schweinepest ist eine tödliche Seuche. Im Falle eines hochpathogenen Typs beträgt die Letalitätsrate 100 Prozent. Es gibt weder Impfstoffe noch Medikamente dagegen. Daher bleibt als einzige Gegenmaßnahme, durch gründliche Vorbeugungsmaßnahmen Infektionen zu verhindern. Hilfreich ist, dass sich der ASP-Erreger nicht über die Luft verbreitet. Das Virus wird auch nicht auf den Menschen übertragen.


Die Afrikanische Schweinepest brach ursprünglich in Afrika aus, wie ihre Bezeichnung bereits vermuten lässt. In den 1960er Jahren trat die Seuche in Westeuropa auf, Mitte der 1990er Jahre galt sie als ausgerottet. Später brach die ASP jedoch in Osteuropa aus und grassierte dort lange Zeit, bevor sie nach Asien gelangte. In Asien wurde im Sommer letzten Jahres erstmals in der chinesischen Provinz Liaoning die Schweinepest gemeldet. In diesem Jahr breitete sich die Seuche auf das Gebiet der gesamten Volksrepublik, einschließlich Hongkong aus. Auch die Mongolei, Nordkorea und südostasiatische Länder waren betroffen.


Einige führen die Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest nach Asien auf den Handelsstreit zwischen den USA und China zurück. China stoppte als Vergeltungsmaßnahme den Import von Schweinefleisch aus den USA. Stattdessen importierte China laut Informationen letztes Jahr 240.000 Tonnen Schweinefleisch aus Russland. In Russland grassierte damals die ASP. Die Schweinepest verbreitete sich seinerzeit in mehreren osteuropäischen Staaten, darunter Ukraine, Rumänien, Polen und Ungarn. Wie verlautete, habe China mit Rücksicht auf die Beziehungen zwischen beiden Ländern die Einfuhr doch noch genehmigt, obwohl es sich der Gefahren wegen der ASP in Russland bewusst gewesen sei.


Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass das ASP-Virus in Südkorea aus Nordkorea eingeschleppt wurde. In Nordkorea brach die Seuche Ende Mai aus. Südkoreas zuständige Behörden hielten jedoch die Gefahr der Ausbreitung in den Süden für gering, da kein Austausch erfolge und die Wildtierkorridore zwischen beiden Ländern gesperrt seien. Die Behörden ziehen nun angesichts des ASP-Ausbruchs in Paju die Kritik auf sich, dass sie nachlässig gehandelt hätten. Denn als Übertragungsweg kommt in erster Linie die Einschleppung aus Nordkorea in Frage, obwohl dies noch nicht endgültig bestätigt werden konnte. Wegen des jüngsten Taifuns gab es in der nordkoreanischen Provinz Hwanghae, die an Paju in Südkorea angrenzt, viel Regen. Der betroffene Schweinehof in Paju befindet sich nahe der innerkoreanischen Grenze, wo ein Fluss beide Koreas voneinander trennt. Daher besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass Wildschweine oder infizierte Gegenstände über diesen Fluss in den Süden geschwemmt wurden.


Die Behörden keulten rund 4.000 Schweine des Schweinehofs in Paju und verhängten einen 48-stündigen Standstill, das heißt ein Bewegungsverbot für Nutztiere. Es wurden darüber hinaus weitere Maßnahmen zur Verhinderung einer Ausbreitung getroffen, darunter ein Zutrittsverbot zu dem Hof und die Errichtung von Desinfektionsanlagen und Kontrollpunkten. Trotzdem wurde in Yeoncheon der zweite ASP-Fall gemeldet. Yeoncheon liegt ebenfalls im Grenzgebiet zu Nordkorea. Vorrang hat daher, zu verhindern, dass sich die Schweinepest weiter in Richtung Süden ausbreitet.


Laut Berichten mussten in China wegen der ASP rund 100 Millionen Schweine gekeult werden. Schweinefleisch verteuerte sich anschließend um fast 50 Prozent. In Südkorea werden landesweit zwölf Millionen Schweine gehalten.

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