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Hintergrund

Geheimdienstclub Five Eyes schließt sich wegen Nordkorea mit Südkorea, Japan und Frankreich zusammen

2020-01-27

Nachrichten

ⓒYONHAP News


„Five Eyes“ (FVEY) ist ein Geheimdienstverbund von fünf englischsprachigen Ländern, nämlich den USA, Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland. Die Länder basieren neben der gemeinsamen Sprache Englisch auf dem Common Law, daher ist eine rechtliche Zusammenarbeit einfach. An dem Verbund sind Nachrichtendienste dieser Länder in verschiedenen Bereichen, darunter Sicherheit, Verteidigung, Kommunikation und Geografie, beteiligt. 


Die Allianz wurde im Kalten Krieg nach dem Zweiten Weltkrieg angesichts der Notwendigkeit gebildet, die Sowjetunion und den Ostblock zu überwachen. Die fünf Länder der Five Eyes entwickelten das Überwachungssystem Echelon zur Informationssammlung durch das Abhören von Kommunikationen. Die damals entwickelten Geräte und Technologien werden bis jetzt genutzt, um Milliarden von Kommunikationen weltweit zu überwachen. In den 2000er Jahren wurden die Aktivitäten und Fähigkeiten der Five Eyes angesichts des verschärften Kampfs gegen Terrorismus weiter verstärkt. In letzter Zeit liegt der Fokus auf der Überwachung des Internets, unter anderem des Word Wide Web. 


Die Existenz des Echelon wurde Ende der 1990er Jahre weit bekannt gemacht und entwickelte sich im europäischen Parlament zu einem großen Streitpunkt. Überwachungspraktiken wurden vor allem durch die Enthüllungen von Edward Snowden, einem früheren Mitarbeiter des US-Nachrichtendiensts NSA, zu Tage gebracht. Das beeinflusste jedoch kaum die Kooperation und Aktivitäten der Five Eyes. Die Spionageaktivitäten gegenüber Ländern und die Überwachung der Öffentlichkeit würden immer noch fortgesetzt und verstärkt, heißt es. 


An dem erweiterten Rahmen der Five Eyes beteiligen sich Südkorea, Japan und Frankreich. Das Interesse der erweiterten Allianz gilt unter anderem den Entwicklungen in Nordkorea. Im neuen Jahr nimmt die Besorgnis über Nordkoreas mögliche Provokationen zu, dementsprechend wird die Überwachung verschärft. Nordkorea erklärte, nach einem neuen Weg zu suchen, nachdem die von ihm zum Ende des vergangenen Jahres gesetzte Frist für Atomgespräche mit den USA abgelaufen war. Nordkorea wolle sich nämlich gegen die Sanktionen durchsetzen und seine Fähigkeiten hinsichtlich strategischer Waffen verstärken. Daher eskalierten bereits zu Jahresanfang die Spannungen. Die USA verlegten strategische Waffen zur koreanischen Halbinsel, um Nordkorea im Zaum zu halten. Präsident Donald Trump verwies sogar auf einen möglichen Einsatz militärischer Gewalt. 


Unterdessen wurden laut einem Medienbericht Anzeichen für einen eventuellen Raketentriebwerkstest in Nordkorea beobachtet. CNN berichtete am gestrigen Sonntag, dass am Raketenstandort Sanumdong nahe Pjöngjang Fahrzeugaktivitäten gesichtet worden seien. Sie könnten möglicherweise auf Vorbereitungen für einen Raketentriebwerkstest hindeuten, hieß es unter Berufung auf US-Beamte. Die Aktivitäten stimmten mit denen überein, die man vor anderen Raketentests gesehen habe. Auch an anderen Raketen- oder Nuklearanlagen wurde die Zunahme der Aktivitäten beobachtet. 


Für die USA ist es ein weiterer wichtiger Faktor in Bezug auf die Erweiterung der Five Eyes, China unter Kontrolle zu halten. Die USA wollen einen Rahmen für die Informationsteilung zu diesem Zweck entwickeln. Diesbezüglich fanden laut Informationen mehrmals Treffen statt, an denen neben Südkorea, Japan und Frankreich auch Deutschland teilnahm. Ein jüngstes Beispiel für die Zusammenarbeit der Five Eyes in Bezug auf China ist die Teilung von Informationen zu Huawei. Der US-Geheimdienst CIA lieferte den Five-Eyes-Staaten die Information, dass der chinesische Telekommunikationsausrüster Zuschüsse von der chinesischen Regierung, darunter der Volksbefreiungsarmee, erhalten habe. Die USA hegen den Verdacht, dass Huawei in Kooperation mit der chinesischen Regierung vertrauliche Informationen aus Kommunikationsnetzen entwenden könnte. Aus diesem Grund rät die US-Regierung ihren Verbündeten und Partnerländern davon ab, Kommunikationsgeräte von Huawei zu nutzen.

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