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Hintergrund

Südkorea will zügig Budget für Verhinderung von Coronavirus-Ausbreitung einsetzen

2020-01-28

Nachrichten

ⓒ YONHAP News

Die Besorgnis über mögliche Auswirkungen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus aus China auf die Wirtschaft nimmt nun zu. An den internationalen Finanzmärkten macht sich bereits Unsicherheit breit. In Südkorea startete die Börse am Dienstag, dem ersten Handelstag nach dem Mond-Neujahrsfest, deutlich im Minus, die Landeswährung Won verlor kräftig an Wert.


China teilte mit, dass die zweite Ausbreitungsphase begonnen habe. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhöhte das internationale Gefährdungsniveau durch das neuartige Coronavirus von „moderat“ auf „hoch“. In China steigt die Zahl der Infizierten und Todesopfer in rasantem Tempo. Daher werden drastische Maßnahmen zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung ergriffen, darunter die Abriegelung der Stadt Wuhan und die Aussetzung des öffentlichen Verkehrs. Einzelne Länder wollen Chartermaschinen einsetzen, um ihre Landsleute aus Wuhan zu evakuieren. Auch Südkorea plant den Einsatz einer Chartermaschine.


Angesichts dieser Lage besteht auch die Sorge, dass die Wirtschaft von den Entwicklungen negativ betroffen sein könnte. Denn eine solche Krise hemmt die wirtschaftliche Aktivität, sorgt für Unruhe am Markt und führt zu einem Rückgang des Wirtschaftswachstums. Besonders die Dienstleistungsindustrie ist davon hart betroffen, darunter die Branchen Tourismus, Gastronomie und Hotel. Schon zur Zeit der SARS-Pandemie und der MERS-Krise konnte dies beobachtet werden. 


Bei der SARS (Schweres Akutes Atemwegssyndrom)-Pandemie 2002/2003 mussten China und Hongkong einen Rückgang des Wirtschaftswachstums von etwa drei Prozentpunkten verkraften. Die Krise belastete unter anderem die Dienstleistungsindustrie. Der Binnentourismus in China verbuchte 2003 erstmals seit zehn Jahren einen Rückgang. Die SARS-Krise führte weltweit zu einer Wachstumsverlangsamung, auch Südkorea bildete hierbei keine Ausnahme. Im zweiten Quartal 2003 drückte die Epidemie laut Analyseergebnissen die Wachstumsrate um einen Prozentpunkt. Das entspricht einer Senkung der jährlichen Wachstumsrate um 0,25 Prozent. Die Zahl der chinesischen Touristen in Südkorea schrumpfte von 540.000 im Jahr 2002 auf 510.000 im folgenden Jahr.


Die Ausbreitung der Neuen Grippe im Jahr 2009 belastete die südkoreanische Wirtschaft ebenfalls. Die Wirtschaftsleistung wuchs im Schlussquartal 2009 lediglich um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. In der Reisebranche ging der Umsatz im dritten Quartal jenes Jahres um 25 Prozent verglichen mit dem Vorjahr zurück. Die Reisebranche war auch von der MERS (Middle East Respiratory Syndrome)-Krise im Jahr 2015 schwer betroffen. Die Zahl der ausländischen Besucher in Südkorea sank von 1,33 Millionen im Mai drastisch auf 750.000 im Juni. Die Wachstumsrate im zweiten Quartal jenes Jahres fiel auf 0,4 Prozent. Die MERS-Krise ließ die jährliche Wachstumsrate Südkoreas um 0,2 Prozentpunkte schrumpfen. 


Experten meinen, dass die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus aus Wuhan die Weltwirtschaft stärker als SARS belasten wird. Denn Chinas Anteil an der Weltwirtschaft ist nun viel größer als zur Zeit der SARS-Krise. Damals waren es 8,9 Prozent, dieses Jahr erreicht Chinas Anteil schätzungsweise 20 Prozent. Der Anteil der Dienstleistungsindustrie an der chinesischen Wirtschaft vergrößerte sich von seinerzeit 39 Prozent auf 59 Prozent im vergangenen Jahr. Daher würde die südkoreanische Wirtschaft angesichts des hohen Anteils des Nachbarlandes am Export und Tourismus fast zwangsläufig Schaden nehmen. Finanzminister Hong Nam-ki sagte diesbezüglich, dass die Regierung auf der Grundlage der Erfahrungen mit der SARS- und MERS-Krise frühzeitig an erforderlichen Maßnahmen arbeiten wolle. 

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