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Lifestyle

Über das Reisen. Folge 3: Vom Bleiben-Wollen

2018-11-24

Hörerecke

© doopedia.co.kr

Jeju, Busan und Gyeongju hatte ich auf meiner Rucksackreise schon hinter mir gelassen und befand mich nun auf dem Weg in die nördlich von Gyeongju gelegene Bergregion. Mein Ziel war Dodoksa, eine kleine buddhistische Einsiedelei in den Bergen, wo ich ein wenig mehr Ruhe zu finden hoffte als in den großen Städten und den touristisch stark frequentierten Urlaubsorten.  Nachdem der Bus mich irgendwo im Gelände an der Landstraße abgesetzt hatte, musste ich mich erst einmal orientieren. Nirgends war ein Mensch zu sehen, den ich hätte nach dem genauen Weg hätte fragen können und so hielt ich mich an die vage Beschreibung im Reiseführer. Irgendwann stieß ich auf einen kleinen Pfad, der steil empor in die Berge führte. So ähnlich war es im Reiseführer beschrieben und zu meiner Erleichterung fiel mir kurz darauf auch ein ziemlich verwitterter Wegweiser ins Auge, der von Pflanzen überwuchert war, und auf dem handgeschrieben das Wort „Dodoksa“ zu lesen war. So kraxelte ich den steilen Pfad nach oben und stieß nach etwa einer halben Stunde oben am Hang auf drei sehr kleine, flache Häuser im traditionellen Stil, die ein wenig heruntergekommen wirkten. Hier musste es sein. Ich fragte vorsichtig an, ob jemand da sei. Da erschien eine einfach gekleidete Frau in mittlerem Alter und begrüßte mich freundlich. Es war die Bosallim, die buddhistische Glaubensschwester, die für die Verwaltung des kleinen Tempels verantwortlich war. Ich erklärte ihr, ich hätte von dieser Einsiedelei gehört und fragte, ob es möglich sei, hier eine Weile zu bleiben. Sie antwortete mit der größten Selbstverständlichkeit: „Du kannst bleiben, so lange du willst.“

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