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Nordkorea

Die innerkoreanischen Bodenschatz-Untersuchungen 2007

2018-11-01

Schritte zur Wiedervereinigung

ⓒ KBS News

Die bisherigen drei Gipfeltreffen zwischen Süd- und Nordkorea in diesem Jahr haben auch die Hoffnung auf die gemeinsame Erschließung von Rohstoffvorkommen im Norden der koreanischen Halbinsel geweckt. Nach Schätzungen der Koreanischen Gesellschaft für Bodenschätze im Süden liegt der potenzielle Wert der unerschlossenen Vorkommen in Nordkorea bei 3,9 Billionen Dollar. Der Norden verfügt über reiche Vorkommen wie etwa Graphit, Kupfer und Magnesit sowie Seltene Metalle wie Wolfram und Molybdän. Die Zusammenarbeit im Bereich mineralischer Rohstoffe begann bereits vor etwa zehn Jahren. 2007 gab es in der Region um Dancheon in Nordkorea gemeinsame Untersuchungen dazu. Dazu sagt Park Heung-ryeol, der erste Vorsitzende des Verbands für die Unterstützung des innerkoreanischen Austausches und der Zusammenarbeit: 


Während Nordkorea über reiche Rohstoffvorkommen verfügt, kann Südkorea diese nicht direkt einführen, sondern es importiert die meisten Rohstoffe aus anderen Ländern. Beim zehnten Treffen des innerkoreanischen Komitees zur Förderung der Wirtschaftskooperation 2005 machte Nordkorea einen überraschenden Vorschlag. Seoul sollte Rohmaterialien für die Produktion von Kleidung, Schuhe und Seife zur Verfügung stellen, und Nordkorea würde Südkorea erlauben, statt in Dollar zu zahlen, mineralische Rohstoffe im Norden zu entwickeln.


Park arbeitete beim Vereinigungsministerium für die innerkoreanische Wirtschaftskooperation, als er zwischen 2005 und 2006 an den Verhandlungen über die Leichtindustrie und die Rohstoffe teilnahm. Seoul und Pjöngjang hielten 13 Runden ihres Wirtschaftskomitees ab. Die wichtigste Entscheidung fiel beim zehnten Treffen im Juli 2005. Als Sprecher der südkoreanischen Delegation sprach Park damals von einer „neuen Wirtschaftszusammenarbeit“: 


Es gibt zahllose Rohstoffvorkommen in Nordkorea, doch das Land kann sich deren Erschließung nicht leisten. Nordkorea hinkt auch bei der Leichtindustrie hinterher, da es sich vor allem auf die Entwicklung der Schwerchemie konzentriert hat. Die Leichtindustrie in Südkorea ist dagegen sehr hoch entwickelt, während es seine Rohstoffe zum größten Teil importieren muss. Es wäre also ideal, wenn sich beide Koreas ergänzen könnten. Die Wirtschaftskooperation war bisher im Großen und Ganzen auf die einseitige Hilfe Südkoreas für Nordkorea beschränkt, entweder in Form von Darlehen oder freien Hilfslieferungen. Doch der Austausch von Ausgangsmaterialien für die Verbrauchsgüterindustrie und der Rohstoffe basierte auf dem Prinzip des Gebens und Nehmens. Es war Nordkorea, das zuerst diese Idee hatte. 


Das neue Geschäftsmodell im innerkoreanischen Austausch signalisierte eine neue, einander ergänzende wirtschaftliche Zusammenarbeit. Nordkorea bedurfte dringend des südkoreanischen Kapitals und der Technologie, um seine Verbrauchsgüterindustrie zu entwickeln. Südkorea könnte einige seiner Rohstoffimporte aus anderen Ländern durch Lieferungen aus Nordkorea ersetzen. Bei den 18. innerkoreanischen Ministergesprächen 2006 schlug Südkorea vor, die Region Dancheon in Nordkorea als Sondergebiet für die Ressourcen-Entwicklung zu bestimmen. Beide Seiten hatten im Juli 2007 in Kaesong Kontakte Gespräche auf Arbeitsebene aufgenommen, und sie einigten sich auf Details zur Entwicklung der Leichtindustrie und der Ressourcen-Entwicklung. 

Nach den Vereinbarungen sollte Südkorea Rohmaterialien im Wert von 80 Millionen Dollar nach Nordkorea schicken. Im Gegenzug sollte Nordkorea in jenem Jahr drei Prozent davon in Form von mineralischen Rohstoffen liefern. Der Rest war ein Darlehen, das über zehn Jahre in Form von Rohstoffen oder Abbaurechten zurückgezahlt werden sollte. Beide Seiten einigten sich auch auf gemeinsame Untersuchungen der Minen Geomdeok, Ryongyang und Daeheung in Dancheon. Am 25. Juli 2007 erhielt Nordkorea 500 Tonnen Polyester-Fasern aus dem Süden. Drei Tage später begann ein südkoreanisches Team von und Bergbau- und Eisenbahnexperten sowie Elektrotechniker mit den Untersuchungen in Dancheon: 


Für südkoreanische Unternehmen, die in nordkoreanische Minen investieren wollen, war es wichtig, die Felduntersuchungen durchzuführen. Ein Team von Minenspezialisten von verschieden Institutionen in Südkorea führten drei Inspektionen der Minen durch. 


Die drei Minen in Dancheon befinden sich in der Provinz Nord- Hamgyeong im Nordosten des Landes. Die Ryongyang-Mine gilt als das weltweit größte Tageabbau-Bergwerk mit 3,6 Milliarden Tonnen Magnesit. Auch in der Daeheung-Mine gibt es große Magnesit-Vorkommen, während in Geomdeok etwa 300 Millionen Tonnen Zink lagern: 


Nordkorea erlaubte es südkoreanischen Experten, seine Minen dreimal zu untersuchen. Nordkorea war sogar bereit, am Fluss Hochon ein Kraftwerk zu zeigen, welches sie als höchste Sicherheitseinrichtung einstuften. Die Südkoreaner konnten das Gebiet mit einem Hubschrauber überfliegen. 


Nordkorea lieferte im Dezember 2007 und im Januar 2008 fast 1000 Tonnen Zink an Südkorea. Allerdings kamen die Gespräche 2008 zum Erliegen, als eine südkoreanische Touristin im Erholungsgebiet am Kumgang-Gebirge in Nordkorea von einem Soldaten erschossen wurde. Seitdem liegt das Rohstoff-Projekt auf Eis. Die Vision einer „neuen Wirtschaftskarte für die koreanische Halbinsel“ des jetzigen südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in macht Hoffnung auf die gemeinsame Entwicklung von Rohstoffvorkommen: 


Ich nahm an dem zehnten Treffen des innerkoreanischen Wirtschaftskooperationskomitees, bei dem über die Leichtindustrie und die Rohstoffe verhandelt wurde. Das Projekt wurde nach zwei Jahren der Verhandlungen schon umgesetzt. Ich denke, das Projekt sollte jetzt wiederaufgenommen werden, und ich bin sicher, es wird fortgesetzt.

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