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Nordkorea

Der koreanische Rat für Aussöhnung und Zusammenarbeit

2018-12-13

Schritte zur Wiedervereinigung

© YONHAP News

Am 3. und 4. November kamen am Kumgang-Gebirge an der nordkoreanischen Ostküste etwa 500 Personen aus Süd- und Nordkorea zu einer Veranstaltung zusammen. Diese wurde von der südkoreanischen Organisation Koreanischer Rat für Aussöhnung und Zusammenarbeit sowie dem nordkoreanischen Pendant abgehalten. Es war das erste Mal seit zehn Jahren, dass solch eine zivil organisierte Zusammenkunft zwischen beiden Seiten am Kumgang-Gebirge stattfand. Bei der Organisation aus Südkorea handelt es sich um eine Gruppe, die sich seit 20 Jahren für die Wiedervereinigung einsetzt. Der Vorsitzende Kim Hong-gul:


Diese Gruppe wurde von meinem Vater und früheren Präsidenten Kim Dae-Jung vor 20 Jahren gegründet. Er dachte, dass der private innerkoreanische Austausch genauso wichtig ist wie der auf staatlicher Ebene. Er rief die Gruppe in dem Glauben ins Leben, zivile Gruppen könnten viele Dinge unternehmen, mit denen die Regierung nicht so einfach umgehen kann. Der mittlerweile verstorbene Ehrenvorsitzende der Hyundai-Gruppe, Chung Ju-yung, brachte 1998 eine Herde Rinder nach Nordkorea, und der Beginn des Kumgang-Tourprogramms im selben Jahr hatte ebenfalls den Zweck, gegenseitiges Vertrauen zwischen beiden Koreas zu schaffen und die Mauer der Teilung schrittweise durch einen Austausch einzureißen.


Am 15. August 1998 schlug Nordkorea vor, dass beide Koreas ein gemeinsames Festival mit dem Thema der nationalen Aussöhnung und der Einheit abhalten. Am 3. September antwortete der damalige südkoreanische Präsident Kim Dae-jung mit der Gründung des koreanischen Rats für Aussöhnung und Zusammenarbeit, der einen neuen Dialogkanal mit Nordkorea schaffen sollte. Die neue Organisation wurde vor dem Hintergrund gegründet, dass der zivile Austausch einen Durchbruch in den innerkoreanischen Beziehungen fördern kann, wenn es auf politischer Ebene nicht mehr weiter geht. Der Rat, religiöse und andere zivile Organisationen hielten eine Reihe von gemeinsamen Veranstaltungen mit Nordkorea zur Förderung des Friedens ab. Der Rat setzte sein Engagement selbst dann fort, wenn die innerkoreanischen Beziehungen frostig waren.


Als Nordkorea 2011 von schweren Regenfällen betroffen war, lieferte die Gruppe Mehl. Diese Art von Hilfe war seit 2010 wegen des Artilleriebeschusses der südkoreanischen Insel Yeonpyeong durch Nordkorea ausgesetzt. Als es in Nordkorea 2016 Überschwemmungen gab, schickte die Gruppe trotz des Widerstands der Regierung über China Hilfsgüter an das Nachbarland:


Der frühere Vorsitzende der Gruppe glaubte fest an den innerkoreanischen Austausch und an den Frieden auf der koreanischen Halbinsel. Dank ihrer Entschlossenheit überwand die Gruppe große Probleme. Und Nordkorea vertraute unserer Ernsthaftigkeit.


Angesichts des 20. Gründungstags formulierte die Gruppe eine neue Zukunftsvision:


Wir haben bisher verschiedene Hilfsprojekte für Nordkorea durchgeführt. Doch ich denke, es ist Zeit, den innerkoreanischen Austausch auf eine höhere Ebene zu heben. Es ist schwer zu sagen, dass die Situation mit Nordkorea sich verbessert, doch der Norden hofft auf langfristige Kooperationsprojekte und nicht so sehr auf den Empfang von einmaliger humanitärer Hilfe aus Südkorea. Wir prüfen einige gemeinsame Projekte, die für beide Seiten von Vorteil sind.


Kim ist seit dem vergangenen Jahr Vorsitzender der Gruppe. Am 20. Jahrestag der Gründung am 3. September schlug er eine neue Kampagne unter dem Motto „Eine neue Brücke für Frieden auf der koreanischen Halbinsel“ vor. Danach sollten beide Koreas auf der Grundlage ihrer Gipfelerklärung von Panmunjom vom April Projekte für die Wiedervereinigung unternehmen. Kim war im Juli für vier Tage in Pjöngjang, wo er mit seinem nordkoreanischen Pendant Kim Yong-dae beschloss, ein Komitee zu bilden, das sich mit dem Thema der koreanischen Zwangsarbeiter während der japanischen Kolonialherrschaft befassen soll. Ziel ist es, die sterblichen Überreste von Opfern der Zwangsarbeit nach Korea zurückzuholen. Auch einigten sie sich auf die Fortsetzung des zivilen Austausches. Die Veranstaltung am 3. und 4 November am Kumgang-Gebirge umfasste unter anderem Diskussionen über den Austausch in den Bereichen Religion, Arbeit, Frauen, Landwirtschaft, Studenten und Erziehung:


Kim Yong-dae, der Leiter des nordkoreanischen Rats für Aussöhnung und Zusammenarbeit, ist schon über 80. Ich war wirklich beeindruckt von seiner Ernsthaftigkeit und Gastfreundschaft.


Kim hofft auf die Verbesserung der innerkoreanischen Beziehungen durch einen breiteren Austausch:


Mein Vater machte es möglich, dass das erste innerkoreanische Gipfeltreffen stattfand, und er gewann den Friedensnobelpreis. Ich denke, dass er sehr glücklich wäre, wenn er die neuen Friedensbemühungen beider Koreas erleben würde.

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