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Japans Regierungspartei LDP steht vor der Wahl eines neuen Parteichefs, der die Nachfolge von Shinzo Abe als Premierministers antreten wird. Abe hatte am vergangenen Freitag seinen Rücktritt angekündigt. 

Chefkabinettssekretär Yoshihide Suga gilt als Favorit vor Ex-Verteidigungsminister Shigeru Ishiba und Ex-Außenminister Fumio Kishida. Führende japanische Medien berichteten, dass sich Suga die Unterstützung von fünf der sieben Faktionen gesichert habe. Laut den Berichten habe der Regierungssprecher und die rechte Hand Abes 70 Prozent der 394 Stimmen der Abgeordneten so gut wie sicher. 

Die Zeitung „Yomiuri“ schätzte die Zahl der Stimmen der Parteifaktionen, auf die Suga hoffen könne, auf mehr als 294. Dies sind 75 Prozent der Stimmen aller Abgeordneten der Partei. Die Zeitung „Asahi“ kommt bei ihrer Schätzung auf 284 Stimmen und einen Anteil von 72 Prozent. 

Über den Parteivorsitz der LDP entscheiden insgesamt 535 Stimmen, die von den Abgeordneten und Bezirksvertretern der Partei vergeben werden. Nach Einschätzung der Medien komme Suga allein schon durch die Stimmen der Abgeordneten auf einen Anteil von 53 bis 55 Prozent. Bis zur parteiinternen Wahl am 14. September könnte es zwar noch zu einer Änderung der Konstellation kommen, zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehe es für Suga aber am besten aus. Andere ambitionierte Politiker wie Verteidigungsminister Taro Kono hatten angesichts der großen Zustimmung für Suga ihre Kandidatur aufgegeben. 

Es wird angenommen, dass Yoshihide Suga im Falle seiner Wahl den politischen Kurs Abes fortsetzen wird. Über die Nachfolge Abes im Amt des Premierministers wird offiziell am 16. August bei einer Parlamentssitzung entschieden.