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Welt

China erlaubt ausländischen Unternehmen mehr Investitionen in die Autoindustrie

#Asien Kompakt l 2021-12-29

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ YONHAP News

China will ab dem kommenden Jahr ausländischen Unternehmen mehr Investitionen in die landeseigene Autoindustrie ermöglichen. 


Laut Berichten der „Global Times“ haben das chinesische Handelsministerium und die Kommission für Staats-Entwicklung und Reform am Montag „Sondermaßnahmen für den Vorstoß von ausländischen Investoren“ veröffentlicht, demnach Beschränkungen für Anteile von ausländischen Investitionen in die heimische Automobilbranche abgeschafft wurden. Damit wurde die Regelung außer Kraft gesetzt, dass ausländische Autokonzerne mit chinesischen Unternehmen in sogenannten Joint-Ventures zusammenarbeiten müssen. 


Auch die Vorschrift, dass ausländische Konzerne in China nur zwei Fabriken betreiben dürfen, wurde abgeschafft. 


Die Führung in Peking hatte mit der Bekanntgabe ihrer Politik für die Autoindustrie im Jahr 1994 den ausländischen Anteil an Gemeinschaftsunternehmen in der Automobilindustrie auf 50 Prozent begrenzt. Mit dem Drängen auf eine Marktöffnung wurden 2018 die Vorschriften für umweltfreundliche Autos gelockert. 2020 wurde auch die Regulierung für kommerzielle Fahrzeuge wie Busse und Lastwagen abgeschafft. Ab 2022 soll nun auch der Markt für Personenwagen vollständig geöffnet werden. 


Der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai Motor hatte nach der Lockerung der Vorschriften für kommerzielle Fahrzeuge im Januar letzten Jahres seine Anteile an seiner Niederlassung in China auf 100 Prozent erhöht. Die chinesische Dongfeng Motor Group teilte im November mit, ihren 25-prozentigen Anteil an einem Joint Venture mit dem südkoreanischen Konzern KIA Motors veräußern zu wollen. Gemäß der Änderung ab Januar kann KIA diesen Anteil übernehmen. 


Experten nach sei der Anlass für die Öffnung des Automobilmarktes das Wachstum chinesischer Unternehmen. Mit Stand von November waren Verkäufe von Automobilen von Joint-Ventures im Vorjahresvergleich um 23 Prozent zurückgegangen. Der Umsatz von rein chinesischen Autokonzernen war hingegen um zwei Prozent gestiegen. 


In 31 Bereichen, darunter seltene Erden, Filmproduktion, Vertrieb und Zigaretten sind ausländische Investitionen in China weiterhin eingeschränkt oder verboten. 


Lee Han-gu, Forschungsmitglied des koreanischen Automobilinstituts, sieht die Neuerung pessimistisch. Lee zufolge seien Joint Ventures mit chinesischen Unternehmen eine Art Schutzwall gegen Restriktionen chinesischer Behörden gewesen. Dieser Rückhalt falle jetzt weg. Eine Person aus der Automobilbranche meint dagegen, dass die Änderung keinen großen Einfluss auf koreanische Hersteller haben werde. Der chinesische Markt sei im Vergleich zu früher nicht mehr so attraktiv. Nur wenige ausländische Unternehmen würden die hohen Kosten auf sich nehmen, um noch in den chinesischen Markt einzusteigen.

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