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Welt

Indonesische Textilbranche steht wegen Rezession der Weltwirtschaft vor Entlassungswelle

#Asien Kompakt l 2022-11-08

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ Getty Images Bank

In der indonesischen Textilbranche werden zurzeit viele Arbeitsplätze gestrichen. Die Unternehmen dieser Branche zählen zu den wichtigsten Arbeitsgebern in Indonesien. Nach dem neuesten Bericht der indonesischen englischsprachigen Tageszeitung „The Jakarta Post“ haben laut der West Java Province Textile Product Business Association (PPTPJB) in diesem Jahr bis Oktober mindestens 64.000 Arbeitnehmer von 124 Textilunternehmen in West-Java ihren Job verloren. Die Zahl der bis Oktober geschlossenen Unternehmen liegt bei 18. 


Die Entlassungswelle in der indonesischen Textilbranche wird wohl noch einige Zeit andauern. Die Vorsitzende des Verbandes Yan Mei sagte, dass die Zahl der Arbeitnehmer, die ohne Vertragsverlängerung entlassen werden, weiter steigen werde. Die indonesische Textilindustrie ist die weltweit zehntgrößte und einer der führenden Industriezweige Indonesiens. Nach dem indonesischen Statistikamt BPS beträgt die Zahl der Arbeitnehmer in der indonesischen Textilbranche mit Stand von 2020 1,1 Millionen. Diese Zahl entspricht an der gesamten Beschäftigungszahl der mittelgroßen und großen Industrien Indonesiens einem Anteil von rund 20 Prozent. Die Textilindustrie macht zudem am Bruttoinlandsprodukt der führenden Unternehmen der herstellenden Industrie Indonesiens einen Anteil von 7 Prozent aus. 


Aber aufgrund des weltweiten Konjunkturrückgangs ist der Konsum geschrumpft, so dass die Bestellungen der ausländischen Käufer drastisch zurückgingen. Stark davon betroffen sind indonesische Lieferanten von weltweit bekannten Bekleidungsmarken wie Nike und Victoria´s Secret. Der Vorsitzende des indonesischen Textilverbandes, Jemmy Katiwa Sastraatmadja, erklärte auch, ausländische Käufer hätten zwar ihre Bestellungen nicht storniert, forderten jedoch, die Verschiffung um mehr als zwei Monate zu verschieben. Allein im dritten Quartal dieses Jahres seien die Bestellungen gegenüber demselben Vorjahresquartal um mehr als 30 Prozent zurückgegangen. 


Das Problem ist, dass sich die schwierige Lage im nächsten Jahr noch weiter zuspitzen könnte. Wenn die Rezession im nächsten Jahr noch deutlicher spürbar wird, wird der Konsum weiter schrumpfen, und dies wird wiederum zu einem weiteren Rückgang der Bestellungen führen. Zudem verlangen die indonesischen Arbeitnehmer angesichts der hohen Preise den Mindestlohn für das nächste Jahr stark zu erhöhen, was eine noch größere Belastung für die arbeitsintensive Textilindustrie bedeutet. Von solchen Schwierigkeiten betroffen sind auch viele südkoreanische Textilunternehmen mit Produktionsstätten in Indonesien.

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