Das südkoreanische Heer hat heute gegen 5.30 Uhr mit einem Radar in der Umgebung von Sokcho in der Provinz Gangwon ein aus Nordkorea kommendes Boot erkannt. 

Das Holzboot war, etwa 16 Kilometer vom Land entfernt, in der Nähe der Nördlichen Grenzlinie in Richtung Süden unterwegs. Das Heer informierte sofort Operationstruppen der Marine und des Vereinigten Generalstabs darüber. Schiffe der Marine wurden in Richtung des Boots entsandt.

Auf See meldete unterdessen die Besatzung eines privaten Fischkutters gegen 7.10 Uhr bei der für die Fischerei zuständigen Behörde, dass es ein außergewöhnliches Boot gebe. Die Behörde informierte die Küstenwache darüber, daraufhin begann eine gemeinsame Operation des Militärs und der Küstenwache. 

Das Militär und die Küstenwache bestätigten dann die Absicht der Besatzung des Boots aus Nordkorea, nach Südkorea überzulaufen. Sie fingen die Besatzung auf See östlich von Sokcho ab. 

Wie verlautete, hätten das Militär und der Nachrichtendienst die Besatzung zuerst für eine Familie, bestehend aus einem Mann und drei Frauen, gehalten. Sie seien nicht bewaffnet gewesen und hätten keine Militäruniformen getragen, als sie gefunden worden seien. 

Bei dem Holzschiff der Nordkoreaner handele es sich um ein Boot mit einem Gewicht von weniger als fünf Tonnen, das vom nordkoreanischen Militär für den nebenberuflichen Fischfang eingesetzt werde, sagte ein Militärvertreter. 

Ein ranghoher Regierungsbeamter erklärte KBS, die erste Einschätzung sei, dass es sich bei den Nordkoreanern um eine Familie handele. Ihre genaue Zugehörigkeit und Identität müssten jedoch durch eine gemeinsame Befragung bestätigt werden. 

Der Vereinigte Generalstab teilte mit, dass es seit dem frühen Morgen ungewöhnliche Anzeichen in der Nähe der Nördlichen Grenzlinie im Ostmeer gegeben habe. Es seien operative Maßnahmen getroffen worden. 

Das Holzboot sei mit Beobachtungsgeräten an der Küste auf See entdeckt und verfolgt worden. In Kooperation mit der Küstenwache habe man im Meer östlich von Sokcho die Besatzung gefangen, hieß es weiter.