Bemühungen um Heilung und Versöhnung

Am 6. Mai 2015 gaben 187 Historiker und Gelehrte für Japanstudien aus den USA, Europa und Australien eine gemeinsame Erklärung unter dem Titel „Öffentlicher Brief in Unterstützung von Historikern in Japan” heraus. Dem Aufruf schlossen sich renommierte Historiker aus aller Welt an, unter anderem der Pulitzerpreisträger Herbert Bix (Binghamton University, USA), Theodore F. Cook und Haruko Taya Cook (William Paterson University, USA), Bruce Cumings (University of Chicago, USA) und Peter Duus (Standford University, USA). Sie kritisierten die japanische Regierung und ihre Leugnung der Zwangsrekrutierung von Frauen für Frontbordelle während des Krieges. Zahlreiche Dokumente über die damalige Zwangsprostitution seien durch Historiker entdeckt worden, die die Zeugenaussagen von Opfern und japanischen Soldaten untermauern würden.

Am 25. Mai forderten 16 japanische Geschichtswissenschaftsvereine und Organisationen von Historikern und Pädagogen in einer gemeinsamen Erklärung, dass die japanische Regierung die verzerrte Darstellung der Zwangsprostitution des japanischen Militärs unterlassen solle. „Sollten Politiker und Medien weiter eine verantwortungslose Haltung einnehmen und ihre Augen von der Problematik abwenden, wird damit quasi eine Botschaft an die internationale Gemeinschaft gesendet, dass Japan die Menschenrechte nicht respektiert“, hieß es weiter.

Gemeinsame Erklärung von Historikern weltweit

„Von den vielen Fällen der sexuellen Gewalt und militärischen Prostitution in Kriegszeiten im 20. Jahrhundert unterschied sich das „Trostfrauen”-System des japanischen Militärs in seinem großen Umfang, seiner systematischen Organisation durch das Militär und in seiner Ausbeutung von jungen, armen und wehrlosen Frauen aus von Japan kolonialisierten bzw. besetzten Gebieten... Es wird klar bewiesen, dass eine große Zahl von Frauen gegen ihren Willen festgehalten und schrecklicher Brutalität ausgesetzt wurde.“

Gemeinsame Erklärung von japanischen Geschichtswissenschaftsvereinen und Organisationen von Historikern und Pädagogen

„Der Tatbestand der Zwangsprostitution wurde bereits durch mehrere historische Dokumente und Forschungsarbeiten belegt...
Sie wurden auf sogenannten Troststationen wie Sexsklavinnen, denen keine Menschenrechte zustanden, behandelt...“

Alexis Dudden (Geschichtsprofessorin an der Universität Connecticut, USA)

„(Die Zwangsrekrutierung von Frauen zur Prostitution) ist bereits eine international anerkannte Tatsache der Geschichte. Ich bin mir der besonderen Verantwortung bewusst, geschichtliche Tatsachen ans Licht zu bringen.“

Kubo Toru (Vorsitzender der Japanischen Gesellschaft der Geschichtswissenschaft )

„Wir fordern noch einmal, dass Politiker und rechte Medien sich aufrichtig den Gewalttaten der Vergangenheit und deren Opfern stellen.“

Quelle : KBS NEWS