Bemühungen um Heilung und Versöhnung

Von der „Trostfrauen“-Problematik zum weltweiten Friedensaufruf

Jeden Mittwoch findet vor der japanischen Botschaft in Seoul die sogenannte „Mittwochsdemonstration“ statt: Sie wird von Opfern der militärischen Zwangsprostitution und verschiedenen Bürgerinitiativen organisiert. Einfache Bürger, unter anderem auch Kinder und Jugendliche sowie zahlreiche Teilnehmer aus dem In- und Ausland, beteiligen sich ebenfalls an den Demonstrationen, die zu besonderen Anlässen wie dem Tag der Unabhängigkeit oder dem Internationalen Frauentag in Form einer globalen gemeinsamen Kundgebung in verschiedenen Ländern veranstaltet werden und eine Lösung der „Trostfrauen“-Frage verlangen. Zum ersten Mal fand die Mittwochsdemonstration am 8. Januar 1992 statt, und inzwischen beläuft sich die Zahl der stattgefundenen Demonstrationen auf 1.186 (Stand: 8. Juli 2015).
Die Ausrufe der Mittwochsdemonstrationen weckten nicht nur die Aufmerksamkeit der koreanischen Regierung, sondern auch die der internationalen Gemeinschaft. Im Jahr 1993 verabschiedete die koreanische Regierung schließlich ein Sondergesetz zur Unterstützung der ehemaligen Zwangsprostituierten während des Zweiten Weltkriegs, und auf dessen Grundlage konnte auch „Unser Haus des Friedens“, ein Heim für Opfer der Zwangsprostitution, errichtet werden.

Quelle : YONHAPNEWS
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Die „Trostfrauen“-Problematik wird nun allgemein unter dem Thema Vergewaltigung von Frauen in Kriegszeiten bzw. Frauenrechte behandelt, sodass dazu nicht nur von den Vereinten Nationen, sondern auch von Regierungen anderer Länder diesbezügliche Resolutionen angenommen wurden: Am 30. Juli 2007 verabschiedete der US-Kongress zum ersten Mal eine Resolution (H.Res.121) dazu, gefolgt vom niederländischen Parlament (8. November 2007) und dem Europäischen Parlament (12. Dezember 2007). Außerdem wird seit 1992 im Rahmen der Asian Solidarity Conference zur Lösung der „Trostfrauen“-Problematik zusammen mit anderen asiatischen Ländern, die ebenfalls während des Kriegs der japanischen Zwangsprostitution zum Opfer fielen, ein verantwortungsvolles Geschichtsbewusstsein Japans gefordert.



Quelle : YONHAPNEWS
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Denkmal für Opfer der Zwangsprostitution: Eine Erinnerung der Geschichte, die nicht wiederholt werden sollte

Am 8. März 2013 wurde vor dem Kreisgerichtsgebäude in der Stadt Hacksensack im US-amerikanischen Bundesstaat New Jersey ein Denkmal für die im Zweiten Weltkrieg vom japanischen Militär zur Prostitution gezwungenen Frauen errichtet. Auf der Gedenktafel, die von der Regierung von Bergen County angebracht wurde, steht: „Zum Gedenken an zahlreiche Frauen und Mädchen aus Korea, China, Taiwan, den Philippinen, den Niederlanden und Indonesien, die während des Zweiten Weltkrieges von der japanischen Armee zur Sexsklaverei gezwungen wurden”. Zurzeit stehen zwölf „Trostfrauen”-Denkmäler in insgesamt zehn US-amerikanischen Regionen, unter anderem in Nassau County, in New York sowie in Glendale, Kalifornien.

Quelle : YONHAPNEWS
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Daneben wurde 2008 auf der Insel Miyako der japanischen Präfektur Okinawa von lokalen Einwohnern das sogenannte „Arirang-Denkmal“ für die Zwangsprostituierten aufgestellt. Damit sollte die Botschaft der Entschuldigung der Japaner, die an die koreanischen Opfer des japanischen Kriegsverbrechens erinnern wollen, zum Ausdruck gebracht werden.