Präsidentin Park Geun-hye hat im Blauen Haus den deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier empfangen und mit ihm über die Kooperationsmöglichkeiten zum Thema "koreanische Wiedervereinigung" diskutiert.

Park bekräftigte, dass Südkorea und Deutschland auf der Grundlage der gemeinsamen Erfahrungen mit den Schmerzen der Landesteilung und einem rapiden Wirtschaftswachstum ihre bilateralen Beziehungen entwickelt hätten. Als Südkoreas größter Handelspartner in Europa wünsche sie eine weitere Vertiefung der bilateralen Beziehungen in verschiedenen Bereichen.

Steinmeier war zur Teilnahme an der ersten Tagung des südkoreanisch-deutschen Ausschusses für die Wiedervereinigung und Diplomatie in Seoul eingetroffen.

Zuvor kam Steinmeier mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Yun Byung-se zusammen.

Nach Einschätzung des deutschen Außenministers ist der Widerstand der Verbündeten Nordkoreas gegen eine Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel nicht mehr so groß wie früher.

Das sagte Frank-Walter Steinmeier auf einer gemeinsamen Pressekonferenz im Anschluss an die Gespräche mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Yun Byung-se in Seoul. Sein Eindruck sei, dass Nordkorea immer stärker isoliert werde.

Bezüglich des von Südkorea angestrebten Prozesses zur Vertrauensbildung auf der koreanischen Halbinsel sieht Steinmeier mehrere Schwierigkeiten bei dessen Umsetzung. Die Undurchsichtigkeit der nordkoreanischen Gesellschaft und des Regimes und Nordkoreas nukleare Ambitionen stellten große Hindernisse dar.

Der für Südkorea einzig richtige Weg zur Wiedervereinigung sei der Prozess der Vertrauensbildung. Es sei besser, das Tempo zu regulieren, statt voreilig zu investieren, sollte Nordkorea nicht aktiv darauf eingehen, betonte der Minister.

Yun und Steinmeier sprachen bei dem Treffen über die Situation auf der koreanischen Halbinsel und die Verstärkung der bilateralen Kooperation hinsichtlich einer Wiedervereinigung und der Außenpolitik.

Yun sagte, beide hätten die Ansicht geteilt, dass es wichtig sei, Nordkorea dazu bewegen, sein Streben nach der Entwicklung von Atomwaffen und einem gleichzeitigen Wirtschaftsaufbau aufzugeben und den Weg des Dialogs und der Kooperation einzuschlagen.

Morgen wird Steinmeier den Grenzort Panmunjom besuchen.

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