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Sondersendungen

1. Der Untergang der Fähre Sewol

2014-12-23

1. Der Untergang der Fähre Sewol
Südkorea erlebte eines der schlimmsten Schiffsunglücke des Landes, als am 16. April die Fähre Sewol vor der Südwestküste sank.

Die 6.825 Tonnen-Fähre war mit 476 Menschen an Bord von Incheon in Richtung der Insel Jeju unterwegs, als das Unglück passierte. Unter den Passagieren befanden sich 325 Schüler der Danwon Oberschule auf einem Ausflug.

Bei der Katastrophe kamen 295 Menschen ums Leben, neun Insassen gelten noch immer als vermisst. 172 Insassen wurden gerettet.

Als Unglücksursache gelten verschiedene Faktoren : ein übermäßiger Umbau des Schiffes, Überladung sowie die Unerfahrenheit der Besatzung.

Zur hohen Opferzahl trug bei, dass der Kapitän zu spät den Befehl zur Räumung des Schiffes gab und die Rettungsarbeiten der Küstenwache nicht effektiv waren.

Die Regierung richtete eine behördenübergreifende Krisengruppe ein, nachdem ihr eine zu langsame Reaktion auf das Unglück vorgeworfen worden war.

Die Staatsanwaltschaft ermittelte unter anderem gegen die Reederei Chonghaejin Marine sowie gegen den Schiffseigner Yoo Byung-eon.

Dabei fand sie heraus, dass Yoo und seine Familie in verschiedene Korruptionsfälle verwickelt waren. Yoo, der vor den Behörden geflüchtet war, wurde später auf einem Feld in der Provinz Süd-Jeolla tot aufgefunden.

Angeklagt wurden auch der Kapitän und leitende Crewmitglieder sowie mehrere Beamte.

Als Antwort auf das Unglück ordnete Präsidentin Park Geun-hye unter anderem die Auflösung der Küstenwache und die Gründung eines Ministeriums für öffentliche Sicherheit an.

Die Nationalversammlung verabschiedete ein Sewol-Sondergesetz, das weitere Untersuchungen zu der Katastrophe vorsieht. Durch ein "Yoo Byung-eon-Gesetz” kann das Vermögen von Personen beschlagnahmt werden, denen unrechtmäßige Geschäftsverbindungen zu solchen nachgewiesen werden, die für das Unglück mitverantwortlich gemacht werden.

Nach dem Unglück, das die Südkoreaner schockte, gingen die Konsumausgaben im Land spürbar zurück.

Die Suche nach den vermissten Passagieren endete am 18. November. Eine Sonderkommission wurde zur Untersuchung des Schiffsunglücks eingesetzt.

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