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Sondersendungen

1. Der Mers-Ausbruch und seine Folgen

2015-12-28

1. Der Mers-Ausbruch und seine Folgen
Der Ausbruch der Atemwegserkrankung Mers in diesem Jahr in Südkorea hat die Menschen des Landes tief beunruhigt. Daneben wirkte sich die Ausbreitung von Mers spürbar auf die Wirtschaft aus.

In einem Zeitraum von 190 Tagen infizierten sich 186 Menschen mit dem Coronavirus (Mers-CoV), und 38 von ihnen starben.

Der erste südkoreanische Patient, bei dem am 20. Mai die Krankheit nachgewiesen worden war, hatte zuvor Saudi-Arabien bereist. Mers galt jedoch in Südkorea als nicht besonders ansteckend. Es hatte keine größeren Ausbrüche außerhalb der arabischen Halbinsel gegeben.

Doch das Virus breitete sich in Südkorea rasch aus.

Einige große Krankenhäuser mussten vorübergehend geschlossen werden. Große Kaufhäuser, Restaurants und Freizeitparks sahen weniger Kunden. Auch zahlreiche Schulen wurden geschlossen.

Anfangs hatten die Behörden zu langsam auf Mers reagiert, was dazu führte, dass sich die Krankheit so schnell ausbreiten konnte.

Ein weiterer Grund war die Klinikkultur in Südkorea. Krankenschwestern und Angehörige kümmern sich um Patienten in einem Raum mit vielen anderen Kranken. Auch wechseln Kranke oft die Ärzte.

In Südkorea verbreitete sich Mers daher in erster Linie in den Krankenhäusern.

Am 25. November starb der letzte gemeldete Mers-Patient.

Insbesondere der Dienstleistungssektor einschließlich des Transportwesens, des Gastgewerbes und Unterhaltungsgewerbes wurde schwer getroffen von dem Ausbruch. Zwischen Juni und September fiel die Zahl der ausländischen Touristen im Jahresvergleich um mehr als eine halbe Million. Vor allem zahlreiche Chinesen strichen ihre geplanten Reisen nach Südkorea aus Furcht vor einer Ansteckung.

Die Verluste der südkoreanischen Tourismusindustrie werden auf rund drei Billionen Won (2,54 Milliarden Dollar) geschätzt.

Infolge des Mers-Ausbruchs verdoppelte die Regierung die Zahl der Epidemie-Spezialisten. Der Leiter der Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention wurde in den Rang eines Vizeministers erhoben.

Um Mitternacht zum 24. Dezember wurde Südkorea nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) offiziell für Mers-frei erklärt.

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