Die königlichen Gräber der Joseon-Dynastie

Herausragende Merkmale

Die königlichen Gräber der Joseon-Dynastie, der Garten der Götter

Die königlichen Gräber der Joseon-Dynastie sind in ihrem Zustand äußerst gut erhaltene Grabstätten aller Könige und Königinnen, die es während der Joseon-Ära gab. In der Hinsicht, dass die Gräber einer Monarchie über einen Zeitraum von mehr als 500 Jahren unzerstört erhalten blieben, sind sie weltweit einzigartig. Von den Königsgräbern der Joseon-Dynastie gibt es insgesamt 42. Außer zwei Gräbern, die sich in Nordkorea befinden, sind alle als UNESCO-Welterbe gelistet.

Quelle: Kulturgutbehörde

  • Vorgabe für die Anlegung von Königsgräbern

    Die königlichen Gräber der Joseon-Dynastie wurden auf der Grundlage des Konfuzianismus und der Geomantie angelegt. Der Geomantie folgend musste es zur südlichen Seite der Grabstätte Wasser geben und das Grab durch einen Hügel dahinter geschützt sein. Es wurde ein der Geomantie entsprechender idealer Standort gewählt, um den sich ringsherum Berge befanden und der dadurch von der Außenwelt abgeschnitten war. Anschließend wurde die Grabanlage nach dem konfuzianischen Regelwerk räumlich ausgestaltet.
    Weil es die Vorschrift gab, dass die Gräber nur so weit entfernt liegen durften, dass sie vom König an einem Tag besucht werden konnten, fanden die meisten Gräber ihren Platz im Umkreis der Hauptstadt Hanyang (damaliger Name von Seoul).

  • Quelle: Kulturgutbehörde

  • Struktur der königlichen Gräber der Joseon-Dynastie

    Die königlichen Gräber der Joseon-Dynastie verfügten über drei Bereiche.
    Diese sind zum einen der weltliche Bereich, der den Eingang zur Grabanlage bildet (bestehend aus Jaesil, dem Pavillon für Ahnenrituale, einem Teich und der Brücke Geumcheongyo, die das Diesseits vom Jenseits trennt), zweitens der Bereich, in dem die Lebenden die Toten empfangen und Rituale für sie durchführen (bestehend aus Hongsalmun, dem roten Zeremonialtor, das den Beginn eines heiligen Bereichs markiert, Jeongjagak, der Haupthalle für Ahnenrituale und Subokbang, einem Häuschen in denen Personen wohnten, die das Grab verwalteten und Opfergaben vorbereiteten) und drittens der heilige Bereich für die Toten (bestehend aus Bigak, einem Gehäuse für den Schutz des Grabsteins, und dem Gräberbereich Neungchim). Vorbei an der Brücke Geumcheongyo, die das Jenseits vom Diesseits trennt, trifft man auf das Tor Hongsalmun. Davor befindet sich der Pfad ‚Chamdo‘.
    Chamdo ist getrennt in Sindo, den Pfad, den der verstorbene König beschreitet, und Eodo, den Weg, auf dem der lebende König geht.
    Der Platz vor dem Grabhügel ist mit einem vielfältigen Steinmauerwerk mit Skulpturen von höheren Staatsbeamten und Militärbeamten gestaltet.

    • ① Hongsalmun
    • ② Jeongjagak
    • ③ Subokbang
    • ④ Königliche Küche Suragan
    • ⑤ Chamdo
    • ⑥ Statue eines Staatsbeamten (Munseokin)
    • ⑦ Statue eines Militärbeamten (Museokin)
    • ⑧ Steinlaterne Jangmyeongdeung
    • ⑨ Grabhügel

Königliche Protokolle zu den Staatsbegräbnissen

Während der Joseon-Dynastie wurde der gesamte Verlauf wichtiger staatlicher Veranstaltungen und Zeremonien in den Protokollen ‚Uigwe‘ aufgezeichnet.
Die Protokolle zu den Staatsbegräbnissen dokumentieren ausführlich das Datum und die Dauer der Bestattungsfeier, nach welchen Kriterien der Standort für das Königsgrab ausgewählt wurde, welches Material für die Anlegung der Grabstätte verwendet wurde und was der Aufwand kostete.
Da die Darstellung mit genauen Bildern ergänzt wurde, konnte der komplizierte und strenge Bestattungsprozess der vorherigen Könige in den nächsten Generationen in seiner ursprünglichen Form weitergeführt und erhalten werden.

Quelle: Koreanisches Nationalmuseum

Aus: Uigwe (königliche Protokolle) zum Staatsbegräbnis von König Sukjong

Sanneung Jerye

Sanneung Jerye ist ein Ahnenritual, das für die verstorbenen Könige und Königinnen der Joseon-Dynastie abgehalten wurde. Das Ritual symbolisiert die konfuzianischen Werte der Loyalität und des Respekts gegenüber den Eltern.
Während der 600 Jahre der Joseon-Dynastie war Sanneung Jerye ein Staatsereignis. Seit dem Ende der Joseon-Ära bis heute wird diese Zeremonie von den Nachfahren der königlichen Familie, einem Zweig der Familien mit dem Nachnamen Lee, deren Wurzel in Jeonju liegt, fortgesetzt.

Quelle: Kulturgutbehörde

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