Mit dem Tod der beiden früheren südkoreanischen Präsidenten Chun Doo-hwan und Roh Tae-woo in diesem Jahr wurde ein Kapitel in der Geschichte des Landes abgeschlossen. Der Militärputsch von 1979, bei denen sie Führungsfiguren waren, brachte ein neues Militärregime an die Macht.

Roh starb am 26. Oktober im Alter von 89 Jahren. Nur vier Wochen später verschied Chun mit 90 Jahren. Beide waren Klassenkameraden an der koreanischen Militärakademie. Chun war zwischen 1980 und 1988 Präsident, auf ihn folgte Roh bis 1993.

Ein Gericht verurteilte beide im August 1996 unter anderem wegen ihrer Beteiligung am Militärputsch von 1979 und Korruption. Doch schon im darauffolgenden Jahr wurden sie begnadigt.

Trotz seines Hintergrunds wurde Roh zugutegehalten, ein System zur Direktwahl des Präsidenten eingeführt und die Mitgliedschaft Südkoreas zusammen mit Nordkorea bei den Vereinten Nationen unterzeichnet zu haben. Auch gelangen ihm Erfolge durch die Verbesserung der Außenbeziehungen zu Ländern wie der Sowjetunion und China sowie Ländern in Osteuropa.

Chun galt hingegen in Südkorea als „schlimmster Diktator“ des Landes. Während Roh, der sich in seinem Testament für vergangene Taten entschuldigte, ein Staatsbegräbnis erhielt, wurde für Chun ein Familienbegräbnis begangen.

Er wurde für die Zwangsfusionierung von Medienunternehmen sowie die Unterdrückung der Bürger- und Arbeiterbewegung sowie die weit verbreitete Korruption während seiner Herrschaft verantwortlich gemacht. Auch gilt er als Verantwortlicher für die blutige Niederschlagung der Demokratie-Bewegung von Gwangju 1980. Während seiner Regierung verzeichnete Südkorea vor dem Hintergrund des schwachen Dollars sowie niedriger Zinsen und Ölpreise hohe wirtschaftliche Wachstumsraten.

Photo : YONHAP News

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