Teil 7: Die Dolmenstätten von Gochang, Hwasun und Ganghwa

Im Jahr 2000 hat die UNESCO die Dolmenstätten in Gochang, Hwasun und Gangwha in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Dies, weil Korea das Zentrum der Megalithkultur ist und sich 40 Prozent der Dolmen weltweit hier befinden.
Auf Koreanisch nennt man Dolmen 'Goindol‘. Dies bedeutet 'gestützte Steine‘. Um Steine zu stapeln, mussten jedoch eine große Menge von Arbeitskräften eingesetzt werden. Es wird daher vermutet, dass Dolmen aus der Bronzezeit stammen, als erstmals soziale Klassen entstanden, und es sich bei den großen Steingebilden um Gräber der herrschenden Klasse handelte.

Weltweit gibt es 70.000 Dolmen. Davon wurden mehr als 30.000 in Korea entdeckt. Die Dolmen Koreas gehen auf eine Zeit circa 1000 v. Chr. zurück und befinden sich im Küstengebiet des Westmeers und Südmeers sowie an großen Flüssen verteilt.
Von den zahlreichen Dolmen, die auf der gesamten koreanischen Halbinsel in vielfältigen Formen vorkommen, wurde den Dolmenstätten von Gochang, Hwasun und Ganghwa der Weltkulturerbetitel verliehen, weil diese Aufschluss geben über die Entstehung und Entwicklung von Dolmen Die 'Tischform‘, bei der sich eine große Deckplatte auf einem Tragstein befindet! Die 'Rollbrettform‘, bei der auf eine in den Boden versenkte Kammer ein Tragstein gesetzt und darüber ein Deckstein gelegt wird! Die 'Deckelform‘, bei der die Deckplatte direkt auf die in den Boden gesetzte Kammer kommt!
Die 'Dolmenstätte von Gochang‘ beherbergt alle drei repräsentativen Dolmentypen und ist daher von hohem Wert.

"Ohh~~ der enormen Größe der Deckplatte nach zu urteilen, muss sich darunter zweifellos ein 'Dolmen der Tischform‘ mit zwei hohen Tragsteinen befinden."
"Herr Professor, hier bin ich auch auf Dolmen gestoßen. Entlang des Flusses
Gochangcheon stehen sie in zwei Reihen."
"Es ist unglaublich, dass wir in Gochang Sanggap-ri nacheinander Dolmen entdeckt haben. Was für eine einmalige Gelegenheit, die Technik und Gesellschaft der Bronzezeit zu erforschen. Frau Kim, haben die Dolmen drüben auch die Tischform?" "Herr Professor, beide haben eine unterschiedliche Form. Bei einem wird die Deckplatte mit vier Tragsteinen gestützt und beim anderen befindet sich der Deckstein direkt auf einem Stein, der tiefer in die Erde gelegt wurde."

An der 'Dolmenstätte in Gochang in der Provinz Nord-Jeolla' wurden bei Ausgrabungen im Jahre 1965 drei Dolmen entdeckt. Auch danach war man bei Untersuchungen fündig geworden, sodass im Gebiet Gochang bisher die Existenz von rund 2000 Dolmen festgestellt werden konnte.
Davon sind 447 als Kulturerbe gelistet. Gochang ist die weltweit größte Dolmensiedlung mit einem breiten Spektrum an Dolmentypen

Während in Gochang 447 Dolmen im Umkreis von 1,8 Km verteilt sind, befinden sich an der 'Dolmenstätte von Hwasun‘ in der Provinz Süd-Jeolla im Umkreis von 10 km über 500 Dolmen.
"Es ist unglaublich, dass es in einem Tal weniger als 2 km vom Fluss 'Jiseokcheon‘ mit seinem weiten Feld entfernt, so viele Dolmen gibt."
"Darüber hinaus sind sie in ihrer ursprünglichen Gestalt von vor 3000 Jahren erhalten."
"Absolut. Dies ist eine bahnbrechende Entdeckung. Wie sich herausstellt, war Hwasun eine versteckte Dolmen-Schatzkammer."

Die 'Dolmenstätte von Hwasun‘, die 1995 entdeckt wurde, befindet sich an einem Ort, der für Menschen schwer zugänglich ist.
Die Dolmen sind daher relativ gut erhalten.
Darüber hinaus entdeckte man hier auch einen 'Steinbruch‘.
Auf den Felsen lagen zerbrochene Deckplatten und es fanden sich Spuren des Abbaus von Gestein entlang den Rissen des Felsmassivs. Die Spuren des Abbaus waren identisch mit der Größe der gewonnenen Werksteine.
Der Steinbruch ist eine wichtige Fundstätte, die Erkenntnisse zur Durchführung des Baus von Dolmen liefert.

Die 'Dolmenstätte von Ganghwa‘ in Incheon beherbergt rund 130 Dolmen, die vornehmlich am Berg Goryeosan angesiedelt sind. Die Dolmen von Ganghwa liegen auf einer Höhe zwischen 250 und 350 Metern über dem Meeresspiegel und damit in einer tendenziell höheren Lage im Vergleich zu anderen Steingrabstätten. Wegen dieses Merkmals sind sie für die Wissenschaft von besonderem Interesse.
"Professor Choi, bei den 'Dolmen von Ganghwa Gocheon-ri‘ ist der Deckstein 3,35 Meter lang und 2,47 Meter hoch. Dass dieser riesige Steinblock auf einen so hohen Berg gebracht wurde, weist darauf hin, dass der Stammesführer eine große Grabstätte errichten ließ, um seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen." "Professor Kim, ich stimme ihrer Meinung zu, dass Dolmen ein Symbol für Autorität waren. Der 'Dolmen von Ganghwa Bugeun-ri‘ ist länger als sieben Meter und sein Deckstein wiegt 80 Tonnen. Es müssten mindestens 500 erwachsene Männer am Bau dieses Monuments beteiligt gewesen sein.
Trotz seiner enormen Größe wurden aber keine Grabbeigaben gefunden.
Wir können also nicht auschließen, dass es sich um einen Altar für zeremonielle Rituale gehandelt haben könnte."

Die 'Dolmen von Ganghwa‘ bergen viele Geheimnisse. darüber, weshalb Menschen der Bronzezeit große Steinblöcke aus dem Fels schlugen und auf Berge schleppten.
Die 'Dolmen von Hwasun‘ vermitteln lebendiges Wissen zur Dolmenkultur.
Die 'Dolmen von Gochang‘ bilden eine großes Dolmenfeld.
Die Dolmen Koreas zeigen das Leben der Menschheit, bevor Geschichte dokumentiert wurde. Sie sind ein wertvoller Schlüssel für das Verständnis der Bronze-Zeit.

Close